Duerkopp Adler 100/68 Operating Instruction [de]

100/68
Universal
Paspel-Taschen-Nähanlage
Bedienanleitung
Aufstellanleitung
Serviceanleitung
Programmieranleitung
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Vorwort
Diese Anleitung soll erleichtern, die Maschine kennenzulernen und ihre bestimmungsgemäßen Einsatzmöglichkeiten zu nutzen.
Die Betriebsanleitung enthält wichtige Hinweise, die Maschine sicher, sachgerecht und wirtschaftlich zu betreiben. Ihre Beachtung hilft, Gefahren zu vermeiden, Reparaturkosten und Ausfallzeiten zu vermindern und die Zuverlässigkeit und Lebendauer der Maschine zu erhöhen.
Die Betriebsanleitung ist geeignet, Anweisungen aufgrund bestehender nationaler Vorschriften zur Unfallverhütung und zum Umweltschutz zu ergänzen.
Die Betriebsanleitung muss ständig am Einsatzort der Maschine / Anlage verfügbar sein.
Die Betriebsanleitung ist von jeder Person zu lesen und anzuwenden, die beauftragt ist, an der Maschine / Anlage zu arbeiten. Darunter ist zu verstehen:
Bedienung, einschließlich Rüsten, Störungsbehebung im Arbeitsablauf, Beseitigung von Produktionsabfällen, Pflege,
Instandhaltung (Wartung, Inspektion, Instandsetzung) und/oder
Transport
Der Betreiber hat dafür zu sorgen, dass nur autorisierte Personen an der Maschine arbeiten.
Der Bediener ist verpflichtet, die Maschine mindestens einmal pro Schicht auf äußerlich erkennbare Schäden und Mängel zu prüfen, eingetretene Veränderungen (einschließlich des Betriebsverhaltens), die die Sicherheit beeinträchtigen, sind sofort zu melden.
Das verwendende Unternehmen hat dafür zu sorgen, dass die Maschine immer in einwandfreiem Zustand betrieben wird.
Es dürfen grundsätzlich keine Sicherheitseinrichtungen demontiert werden.
Ist die Demontage von Sicherheitseinrichtungen beim Rüsten, Reparieren oder Warten erforderlich, hat unmittelbar nach Abschluss der Wartungs- oder Reparaturarbeiten die Remontage der Sicherheitseinrichtungen zu erfolgen.
Eigenmächtige Veränderungen an der Maschine schließen eine Haftung des Herstellers für daraus resultierende Schäden aus.
Alle Sicherheits- und Gefahrenhinweise an der Maschine/ Anlage beachten. Die gelb/schwarz gestreiften Flächen sind Kennzeichnungen ständiger Gefahrenquellen, z.B. mit Quetsch-, Schneid-, Scher- oder Stoßgefahr.
Beachten Sie neben den Sicherheitshinweisen in dieser Betriebsanleitung die allgemein gültigen Sicherheits- und Unfallverhütungs-Vorschriften.
Allgemeine Hinweise
Die Nichteinhaltung folgender Sicherheitshinweise kann zu körperlichen Verletzungen oder zur Beschädigung der Maschine führen.
1. Die Maschine darf erst nach Kenntnisnahme der zugehörigen Betriebsanleitung und nur durch entsprechend unterwiesene Bedienpersonen in Betrieb genommen werden.
2. Lesen Sie vor Inbetriebnahme auch die Sicherheitshinweise und die Betriebsanleitung des Motor- und des Nähmaschinenoberteil­herstellers.
3. Die Maschine darf nur ihrer Bestimmung gemäß und nicht ohne die zugehörigen Schutzeinrichtungen betrieben werden; dabei sind auch alle einschlägigen Sicherheitsvorschriften zu beachten.
4. Beim Austausch von Nähwerkzeugen (wie Nadel, Nähfuß, Stichplatte, Stoffschieber und Spule), beim Einfädeln, beim Verlassen des Arbeitsplatzes sowie bei Wartungsarbeiten ist die Maschine durch Betätigen des Hauptschalters oder durch Herausziehen des Netzsteckers vom Netz zu trennen.
5. Die täglichen Wartungsarbeiten dürfen nur von entsprechend unterwiesenen Personen durchgeführt werden.
6. Reparaturarbeiten sowie spezielle Wartungsarbeiten dürfen nur von Fachkräften bzw. entsprechend unterwiesenen Personen durchgeführt werden.
7. Für Wartungs- und Reparaturarbeiten an pneumatischen Einrichtungen ist die Maschine vom pneumatischen Versorgungsnetz (max.7-10bar) zu trennen. Vor dem Trennen ist zunächst eine Druckentlastung an der Wartungseinheit vorzunehmen. Ausnahmen sind nur bei Justierarbeiten und Funktionsprüfungen durch entsprechend unterwiesene Fachkräfte zulässig.
8. Arbeiten an der elektrischen Ausrüstung dürfen nur von dafür qualifizierten Fachkräften durchgeführt werden.
9. Arbeiten an unter Spannung stehenden Teilen und Einrichtungen sind nicht zulässig. Ausnahmen regeln die Vorschriften DIN VDE 0105.
10. Umbauten bzw. Veränderungen der Maschine dürfen nur unter Beachtung aller einschlägigen Sicherheitsvorschriften vorgenommen werden.
11. Bei Reparaturen sind die von uns zur Verwendung freigegebenen Ersatzteile zu verwenden.
12. Die Inbetriebnahme des Oberteils ist so lange untersagt, bis festgestellt wurde, dass die gesamte Näheinheit den Bestimmungen der EG-Richtlinien entspricht.
Diese Zeichen stehen vor Sicherheitshinweisen,
die unbedingt zu befolgen sind.
Verletzungsgefahr !
Beachten Sie darüber hinaus
auch die allgemeinen Sicherheitshinweise.
Inhalt Seite:
Teil 1: Bedienanleitung 100/68
1. Produktbeschreibung ..............................................5
1.1 Beschreibung der bestimmungsgemäßen Verwendung ...........................5
1.2 Kurzbeschreibung .................................................5
1.3 Technische Daten..................................................6
2. Bedienen ......................................................7
2.1 Faltstation zur Seite schwenken .........................................7
2.2 Stoffgleitblech abnehmen .............................................8
2.3 Nadeln und Garne .................................................9
2.4 Nadelfaden einfädeln ...............................................11
2.5 Greiferfaden aufspulen ..............................................12
2.6 Restfadenwächter .................................................13
2.7 Schräger Tascheneingriff (optional) ......................................14
2.7.1 Eckenmesserstation aus- / einschwenken ..................................14
1
3. Einschalten - Nähvorgang starten - Programm-Stopp - Ausschalten ................16
3.1 Einschalten.....................................................16
3.2 Referenzposition .................................................17
3.3 Nähvorgang starten ................................................17
3.4 Programm Stop ..................................................18
3.5 Ausschalten ....................................................18
4. Arbeitsmethoden.................................................19
4.1 Arbeitsmethode Hosenfertigung ........................................20
4.2 Arbeitsmethode Brustleistentasche ......................................22
5. Klammerschnellverstellung und Faltstempelüberwachung ......................24
6. Funktionen und Bedienen der Zusatzausstattungen ..........................25
6.1 Bandzuführungseinheit mit Abschneideautomatik und Bandwächter...................25
6.2 Endlosreißverschlussvorrichtung ........................................28
7. Wartung ......................................................29
7.1 Reinigung ......................................................29
7.2 Ölstandskontrolle .................................................30
1. Produktbeschreibung
1.1 Beschreibung der bestimmungsgemäßen Verwendung
Die Beisler 100/68 ist eine Nähanlage, die bestimmungsgemäß zum Nähen von leichtem bis mittelschwerem Nähgut verwendet werden kann. Solches Nähgut ist in der Regel aus textilen Fasern zusammengesetztes Material oder aber Leder. Diese Nähmaterialien werden in der Bekleidungsindustrie verwendet.
Allgemein darf nur trockenes Nähgut mit dieser Nähanlage verarbeitet werden. Das Material darf keine harten Gegenstände beinhalten.
Die Naht wird im allgemeinen mit Umspinnzwirn, Polyesterfaser­oder Baumwollgarnen erstellt. Die Dimension für Nadel- und Greiferfäden sind der Tabelle in Kapitel 2.4 zu entnehmen.
Wer andere Fäden einsetzen will, muss vorher die davon ausgehenden Gefahren abschätzen und ggf. Sicherungsmaßnahmen ergreifen.
Diese Nähanlage darf nur in trockenen und gepflegten Räumen aufgestellt und betrieben werden. Wird die Nähanlage in anderen Räumen, die nicht trocken und gepflegt sind, eingesetzt, können weitergehende Maßnahmen erforderlich werden, die zu vereinbaren sind (siehe EN 60204-31 : 1999).
Wir gehen als Hersteller von Industrienähmaschinen davon aus, dass an unseren Produkten zumindest angelerntes Bedienpersonal arbeitet, sodass alle üblichen Bedienungen und ggf. deren Gefahren als bekannt vorausgesetzt werden können.
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1.2 Kurzbeschreibung
Die Beisler 100/68 ist eine Nähanlage zum automatisierten Vornähen von Paspel- , Patten- und Leistentascheneingriffen mit rechtwinkligen oder schrägen Taschenecken.
Die schrägen Taschenecken ergeben sich aus dem Nahtversatz der beiden Nahtreihen. Am Nahtanfang und Nahtende kann mit unterschiedlichen Schrägen genäht werden.
Je nach Arbeitsmethode werden verschiedene Zuführeinrichtungen, Eckenmesserstationen und Zusatzausstattungen eingesetzt.
Maschinenoberteil
Zweinadel-Doppelsteppstichausführung
Nadelstangen gemeinsam oder getrennt schaltbar
Vertikalgreifer
Extern angetriebenes Mittelmesser, Geschwindigkeit und Schaltzeitpunkt programmierbar
Fadenabschneidvorrichtung für Nadel- und Greiferfäden
Fadenwächter für die Nadelfäden
Fotoelektrischer Restfadenwächter für die Greiferfäden
Nähantrieb als DC-Direktantrieb
Schrittmotoren für den Nähguttransport und die Längenverstellung der Eckenschneideinrichtung
Die Schrittmotortechnik ergibt kurze Maschinenzeiten und garantiert einen absolut genauen Materialtransport und exakte Eckeneinschnitte.
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Sie trägt somit zu einer bislang nicht erreichten Taschenqualität bei hoher Produktivität bei.
Neue Steuerungsgeneration “DAC III”
Die Grafik-Bedienerführung erfolgt ausschließlich über international verständliche Symbole und Textzeilen in der jeweiligen Landessprache. Die verschiedenen Symbole sind innerhalb der Menüstruktur der Näh­und Prüfprogramme in Gruppen zusammengefasst. Die einfache Handhabung ermöglicht kurze Anlernzeiten.
Der Anwender hat 20 Speicherplätze mit je 6 Nahtprogrammen zur Verfügung. So ist es möglich, auf jedem Speicherplatz bis zu 6 verschiedene Nahtprogramme zu erstellen und abzuspeichern. Jeder Speicherplatz kann in beliebiger Reihenfolge mit 6 Nahtprogrammen belegt werden und in Folge genäht werden.
Alle praxisgerechten Schrägen können über Parameter von der Bedienperson programmiert werden.
In die DAC ist das umfangreiche Test- und Überwachungssystem MULTITEST integriert. Ein Microcomputer übernimmt die Steuerungsaufgaben, überwacht den Nähprozess und zeigt Fehlbedienungen und Störungen auf dem Display an.
Zusatzausstattung
Durch ein flexibles System von Zusatzausstattungen kann die Nähanlage dem jeweiligen Anwendungsfall entsprechend optimal und kostengünstig ausgestattet werden.
Näheinrichtungen und Faltstempel
Angaben über Näheinrichtungen und Faltstempel für die unterschiedlichen Einsatzzwecke ist der Teileliste der 100/68 zu entnehmen bzw. die Firma Beisler zu kontaktieren.
1.3 Technische Daten
Nadelsystem: 2134-35 Nadelabstand: 8, 10, 12, 14, 16,
20, 22, 24, 26, 30 mm Nadeldicke: Nm 80 bis Nm110 Garne: siehe Tabelle Kapitel 2.3 Nähstichtyp: Zweinadel-Doppelsteppstich Stichzahl: max. 3000 U/ min Stichlänge: min. 0,5 bis 3,0 mm Stichanzahl Stichverdichtung: 1 - 20 mm Stichanzahl Riegelstich: 0 - 20 mm Stichlänge Stichver-
dichtung/ Riegel 0,5 - 3,0 mm Taschenlänge: max. 250mm Betriebsdruck: 6 bar Luftverbrauch: ca. 6 NL pro Arbeitsspiel Bemessungsspannung: 1 x 230 V / 50/60 Hz
Abmessungen: 1750 x 1450 x 1700 mm (L xBxH) Arbeitshöhe: 830 mm
(Oberkante Tischplatte) Gewicht: 270 kg
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2. Bedienen
2.1 Faltstation zur Seite schwenken
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Für Arbeiten an der Nähstelle (Einfädeln der Nadelfäden, Wechseln der Nadel etc.) lässt sich die gesamte Faltstation mit Faltstempel und Laserlampen zur rechten Seite wegschwenken.
Arretierung 3 nach unten ziehen.
Gesamte Faltstation 1 mit Faltstempel nach rechts wegschwenken. Die Nähstelle ist frei zugänglich.
Hinweis:
Bei eingeschalteter Nähanlage erscheint eine Sicherheitsmeldung im Display des Bedienfeldes.
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Faltstation ausgeschwenkt
Faltstation zurückschwenken
Faltstation 1 zurückschwenken bis Arretierung 3 einrastet.
ACHTUNG !
Nach dem Zurückschwenken muss die Faltstation in der Arretierung 3 einrasten.
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2.2 Stoffgleitblech abnehmen
Vorsicht Verletzungsgefahr!
Hauptschalter ausschalten. Stoffgleitblech nur bei ausgeschalteter Nähanlage abnehmen.
Hauptschalter ausschalten
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Zum Wechseln der Greiferfadenspulen: –
Stoffgleitblech 2 am Stift 1 anheben und nach links wegschwenken.
Zum völligen Entfernen (für Wartungs- und Einstellarbeiten): –
Stoffgleitblech am hinteren Stift 3 komplett anheben.
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3
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2.3 Nadeln und Garne
Nadelsystem: 2134-85 Empfohlene
Nadeldicke: Nm 90 für dünnes Nähgut
Nm 100 für mittelschweres Nähgut Nm 110 für schweres Nähgut
Hohe Nähsicherheit und gute Vernähbarkeit wird mit folgenden Um­spinnzwirnen erzielt:
Zweifach Polyester Endlos Polyester umsponnen (z.B. Epic Poly-Poly, Rasant x, Saba C, ...)
Zweifach Polyester Endlos Baumwolle umsponnen (z.B. Frikka, Koban, Rasant, ...)
Falls diese Garne nicht zu beschaffen sind, können auch die in der Tabelle angegebenen Polyesterfaser- oder Baumwollgarne vernäht werden.
Zweifach-Umspinnzwirne werden von Garnherstellern vielfach mit gleicher Bezeichnung wie Dreifach-Polyesterfasergarne (3zyl.-gesponnen) angeboten. Dies führt zu Unsicherheiten bezüglich Zwirnung und Garndicke.
Im Zweifelsfall Faden aufdrehen und prüfen, ob er 2- oder 3-fach gezwirnt ist. Die Etikett-Nr. 120 auf der Garnrolle eines Umspinnzwirnes entspricht z.B. der Garndicke Nm 80/2 (siehe eingeklammerte Tabellenwerte).
Bei monofilen Fäden können Nadelfäden und Greiferfäden der gleichen Dicke verwendet werden. Die besten Ergebnisse werden dabei mit weichen und dehnbaren Fäden (Software) der Fadendicke 130 Denier erzielt.
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Empfohlene Garndicken:
Nadeldicke Umspinnzwirn Umspinnzwirn
Nm
Nadelfaden Greiferfaden Nadelfaden Greiferfaden
Polyester- Polyester- Polyester- Baumwolle-
endlos umsponnen endlos umsponnen
Etikett-Nr. Etikett-Nr. Etikett-Nr. Etikett-Nr.
90 120 (Nm 80/2) 120 (Nm 80/2) 120 (Nm 80/2) 120 (Nm 80/2)
100 100 (Nm 65/2) 100 (Nm 65/2) 100 (Nm 65/2) 100 (Nm 65/2)
110 75 (Nm 50/2) 75 (Nm 50/2) 75 (Nm 50/2) 75 (Nm 50/2)
Nadeldicke Polyesterfasergran Baumwollgarn
Nm (3zyl.-gesponnen)
Nadelfaden Greiferfaden Nadelfaden Greiferfaden
90 Nm 80/3-120/3 Nm 80/3-120/3 Ne
100 Nm 70/3-100/3 Nm 70/3-100/3 Ne
110 Nm 50/3-80/3 Nm 50/3-80/3 Ne
50/3-70/3 NeB50/3-70/3
B
40/3-60/3 NeB40/3-60/3
B
40/4-60/4 NeB40/4-60/4
B
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Nadeln wechseln
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Vorsicht Verletzungsgefahr!
Hauptschalter ausschalten. Nadeln nur bei ausgeschaltetem Hauptschalter wechseln.
Gefahr von Schnittverletzungen!
Beim Wechseln der Nadeln nicht in den Bereich des Mittelmessers 3 greifen.
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Faltstation zur Seite wegschwenken (siehe Kapitel 2.1) Die Nadeln sind frei zugänglich.
Schraube 2 lösen und Nadel aus Nadelhalter 1 entfernen.
Neue Nadel bis zum Anschlag in die Bohrung des Nadelhalters 1 einschieben.
ACHTUNG!
Von der Bedienungsseite der Nähanlage aus gesehen muss die Hohlkehle 4 der linken Nadel nach links und die Hohlkehle 5 der rechten Nadel nach rechts zeigen (siehe Skizze).
Schraube 2 fest anziehen.
ACHTUNG!
Nach dem Wechsel auf eine andere Nadeldicke muss der Nadelschutz am Greifer nachjustiert werden (siehe Serviceanleitung).
2.4 Nadelfaden einfädeln
Vorsicht Verletzungsgefahr!
Hauptschalter ausschalten. Nadelfäden nur bei ausgeschalteter Nähanlage einfädeln.
Einfädeln der Nadelfäden sieh Abbildung.
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2.5 Greiferfaden aufspulen
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Der separate Spuler ermöglicht ein Aufspulen der Greiferfäden unabhängig vom Nähen.
Auf den Spulennaben befindliche Fadenreste vor dem Aufspulen entfernen.
Garnrolle auf den Garnständer stecken.
Faden durch die Bohrung 1 des Abzugsarmes fädeln.
Faden durch die Führung 3 führen.
Faden durch Spulenfadenspannung 1 hindurchführen.
Faden rechtsherum in die mittlere Vorratsrille der Spulennabe anwickeln. Die gefüllte Vorratsrille gewährleistet ein sicheres Anspulen auch bei monofilen Fäden. Mit den in der Vorratsrille befindlichen Fadenreserve kann der Tascheneingriff nach der Meldung “Spule leer” des Restfadenwächters sicher bis zum Ende genäht werden. Die Reflexfläche 4 der Spulennabe ist sauber zu halten.
Spulenklappe 2 gegen die Spulennabe drücken. Der Spuler startet. Nach Erreichen der eingestellten Spulenfüllmenge schaltet der Spuler selbstständig ab. Zum Einstellen der Spulenfüllung siehe Serviceanleitung.
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2.6 Restfadenwächter
Der Restfadenwächter überwacht mit den Infrarot-Reflexlicht­Schranken 1 und 2 die linke und rechte Greiferfadenspule.
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Bei leerer Spule wird der von der Lichtschranke 1 bzw. 2 ausgesendete Lichtstrahl an der freiliegenden Reflexionsfläche 3 der Spulennabe reflektiert.
Das Display des Steuergerätes zeigt die im rechten Bild
3
abgebildete Meldung an.
Durch den in der Vorratsrille der Spulennabe befindlichen Restfaden wird der Tascheneingriff sicher zu Ende genäht. Der Transportwagen stoppt in seiner hinteren Endstellung.
Vorsicht Verletzungsgefahr!
Hauptschalter ausschalten. Linsen der Lichtschranken nur bei ausgestellter Nähanlage reinigen.
Hauptschalter ausschalten.
Bei jedem Spulenwechsel die Linsen der Lichtschranke mit einem weichen Tuch säubern.
Hauptschalter einschalten.
Neuen Nähvorgang starten.
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2.7 Schräger Tascheneingriff (optional)
Die100/68 ist optional mit einer automatischen Eckenmesserstation ausgerüstet, die ein exaktes Einschneiden der Ecken bei schrägen Taschen gewährleistet. Das Maschinenoberteil ist dazu mit ausschaltbaren Nadelstangen ausgerüstet.
Eckenmesserstation
Die Einstellung der Eckenmesser bezüglich der Taschenlänge ist programmierbar und geschieht durch einen Schrittmotor.
Die schrägen Taschenecken ergeben sich aus den in 1 mm Schritten programmierbaren Nahtversatz der beiden Nahtreihen.
Der programmierbare Einschnitt der Taschenecken, einstellbar über zwei Schrittmotoren, ist für Nahtanfang und -ende frei wählbar und beträgt maximal +/- 10 mm relativ zur zweiten Naht.
Die Eckenmesser sind in ihrem seitlichen Abstand zur Naht manuell justierbar.
Der gesamte Einheit ist ausklappbar, um Einstell- und Servicearbeiten zu ermöglichen.
2.7.1 Eckenmesserstation aus- / einschwenken
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Die Eckenmesserstation 1 kann komplett ausgeschwenkt werden.
Vorsicht Verletzungsgefahr!
Hauptschalter ausschalten. Eckenmesserstation nur bei ausgeschalteter Nähanlage
ausschwenken.
Eckenmesserstation ausschwenken
Hinteren Eckenmesserbock 3 (Nahtanfang) nach links schieben.
Arretierung 2 nach unten ziehen.
Eckenmesserstation 1 nach links ausschwenken. Die Messer sind für Einstell- und Servicearbeiten zugänglich.
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Eckenmesserstation einschwenken
Eckenmesserstation 1 unter die Nähanlage zurückschwenken.
Arretierung 2 herunterziehen.
Eckenmesserstation 1 ganz einschwenken.
Arretierung 2 loslassen.
ACHTUNG Bruchgefahr!
Der Halter 2 muss hörbar einrasten.
Hinweis:
Wird bei eingeschalteter Nähanlage die Eckenmesserstation ausgeschwenkt, so erscheint die folgende Meldung:
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3. Einschalten - Nähvorgang starten - Programm-Stopp - Ausschalten
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3.1 Einschalten
Hauptschalter 1 einschalten (im Uhrzeigersinn drehen). Die Steuerung lädt das Maschinenprogramm. In der Anzeige des Bedienfeldes erscheint der Startbildschirm und zeigt folgende Meldung:
Programm-Stopp Schalter 2 drücken. Wenn die Transportklammern nicht auf der Referenzposition stehen, wird eine Referenzfahrt durchgeführt.
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3.2 Referenzposition
Referenzposition
Die Referenzposition ist erforderlich, um eine definierte Ausgangsstellung zu erhalten.
Die Steuerung prüft beim Einschalten der Nähanlage, ob sich der Transportwagen in seiner hinteren Endstellung befindet. Ist dies nicht der Fall, so zeigt das Display die Meldung folgende Meldung:
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3.3 Nähvorgang starten
Vorsicht Verletzungsgefahr !
Quetschgefahr zwischen Faltstempel und Ablagetisch.
Programm-Stopp Schalter drücken. Die Referenzfahrt startet. Der Transportwagen fährt in seine hintere Endstellung.
Die Displayanzeige wechselt zum Hauptbildschirm der Nähanlage.
Mittleren Fußschalter betätigen. Durch mehrmaliges Betätigen des mittleren Fußschalters werden nacheinander die verschiedenen Stufen des Anlegevorganges gestartet. Die einzelnen Schritte hängen dabei von der Arbeitmethode und der Ausstattung der Nähanlage ab.
Für Anlegekorrekturen: Rechten Fußschalter betätigen oder Taste Reset drücken.. Der letzte Schritt des Anlegevorganges wird rückgängig gemacht. Es kann neu angelegt werden.
Mittleren Fußschalter nach vorne treten. Der Nähvorgang wird gestartet.
Die einzelnen Schritte des Anlegevorgangs können rückgängig gemacht werden.
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3.4 Programm Stop
Das Sicherheitssystem der 100/68 sieht zur sofortigen Stillsetzung der Nähanlage bei Fehlbedienung, Nadelbruch, Materialstau, u.s.w. folgendes vor:
Programm-Stopp 1 drücken. Der Nähvorgang wird sofort gestoppt.
3.5 Ausschalten
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Hauptschalter 2 ausschalten (gegen den Uhrzeigersinn drehen).
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4. Arbeitsmethoden
Auf den folgenden Seiten sind die einzelnen Arbeitsmethoden für Hosen und Sakkos beschrieben. Die Beschreibung gliedert sich in die folgenden Punkte:
Anlegepositionen
Dieser Punkt gibt an, welche Anlegepunkte für die verschiedenen Nähteile (z.B. linke und rechte Teile) zum Einsatz kommen.
Anlegehilfen ausrichten
Dieser Abschnitt beschreibt das Einstellen und Ausrichten der Anlegehilfen (z.B. Anlegemarken, Markierungsleuchten, Anschläge, usw.).
Anlegen und Nähvorgang starten
Unter diesem Punkt sind die einzelnen Anlegeschritte anhand gängiger Anlegebeispiele aufgelistet.
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ACHTUNG!
Die Schritte des Anlegevorganges hängen von der Ausstattung der einzelnen Nähanlage ab. Die in den Beispielen beschriebenen Anlegeschritte gelten daher nur für Nähanlagen mit gleicher Ausstattung.
Vorsicht Verletzungsgefahr!
Während des Anlegevorganges nicht unter Niederhalter, Transportklammer und Faltstempel greifen.
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4.1 Arbeitsmethode Hosenfertigung
Mögliche Verarbeitungsvarianten
Vorderhosentaschen mit untergelegtem Taschenbeutel
Hinterhosentaschen mit oder ohne Patte, mit unterlegtem Taschenbeutel
Hinterhosentaschen mit oder ohne Patte, mit automatisch zugeführtem Verstärkungsstreifen
Anlegemethode
Beispiel: Hinterhosen ohne Patte, mit unterlegtem Taschenbeutel
1. Schritt:
Taschenprogramm an Bedienfeld anwählen
Taschenbeutel unter Taschenbeutelklemme 1 schieben und an den Markierungen 2 anlegen. Als Markierungen können z.B. auf dem Stoffgleitblech angebrachte Klebestreifen dienen.
2. Schritt:
Hinterhosen am “Anlegepunkt Mitte” 5 und der Markierung 4 anlegen
Mittleres Pedal betätigen. Die Hinterhose wird mit Stoffniederhalter 3 in ihrer Position festgeklemmt.
Festgeklemmte Hinterhose im Bereich des Abnähers ausstreifen.
Bei zusätzlicher Ausstattung mit Vakuum: Linkem Fußschalter betätigen. Das Vakuum wird eingeschaltet.
3. Schritt:
Mittleres Pedal antippen. Die Transportklammern fahren nach vorne und senken auf das Nähteil ab.
Den Paspelstreifen 6 auf den Transportklammern bündig an den Vorderkanten 7 anlegen. Das Ausrichten der verschiedenen Paspelarten auf den Transportklammern wird im folgenden noch genauer beschrieben. Siehe “Paspelstreifen anlegen”.
Mittlere Pedal betätigen. Der Faltstempel 8 senkt ab.
Mittleres Pedal nochmals betätigen. Der Nähvorgang startet.
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4.2 Arbeitsmethode Brustleistentasche
Muster- oder Uniware nähen
Bei der Verarbeitung von Uniware entfällt das mustergenaue Aus­richten von Sakkovorderteil und Brustleiste. Es ergibt sich eine schnellere Arbeitsweise für Uniware
Anlegehilfen ausrichten
Anlegemethode
Beispiel: Sakkovorderteil mit Brustleistentasche, Musterware
1. Schritt:
Taschenprogramm Nr. 7 am Bedienfeld anwählen
Brustleiste 1 auf Sakkovorderteil streifengenau anlegen.
Sakkovorderteil mit der Brustleiste an den Lasermarkierungen 2 und 3 ausrichten (rechter und schräger Laser).
Start Pedal antippen. Das Vakuum wird eingeschaltet. Das Sakkovorderteil wird angesaugt.
2. Schritt:
Brustleiste 1 entfernen.
Taschenbeutel 4 am linken Laser anlegen.
Mittleres Pedal antippen. Die Nähgutklammern fahren nach vorne. Die rechte Klammer 6 klemmt das Sakkovorderteil. Die linke Klammer 7 bleibt ohne Druck.
3. Schritt:
Brustleiste 8 am Anschlag der linken Nähgutklammer anlegen (am vorderen Laser).
Nahtzugabe 10 an der Klammer zurückschlagen und den Verlauf der Längsmusterung kontrollieren. Durch leichtes Ziehen am Vorderteil oder Verschieben der Pattenklemme 9 den Musterverlauf korrigieren.
Mittleres Pedal antippen. Die linke Nähgutklammer 7 bekommt Druck.
Mittlere Pedal betätigen. Der Faltstempel senkt ab.
Mittleres Pedal nochmals betätigen. Der Nähvorgang startet.
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5. Klammerschnellverstellung und Faltstempelüberwachung
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Die seitliche Stellung der Transportklammern werden von den Magnetschaltern SC103 und SC106 beeinflusst.
Auf den Faltstempeln sind je nach Ausstattung die Magnete in verschiedenen Positionen angebracht.
Je nach gewähltem Faltstempel stellen sich die Klammern automatisch ein.
1 = Faltstempel für Doppelpaspel 2 = Faltstempel für Einfachpaspel links 3 = Faltstempel für Einfachpaspel rechts
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SC103
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SC106
6. Funktionen und Bedienen der Zusatzausstattungen
In diesem Kapitel wird die Funktion und das Bedienen der wichtigsten Zusatzausstattungen beschrieben.
6.1 Bandzuführungseinheit mit Abschneideautomatik und Bandwächter
Die schrittmotorisch, längengesteuerte Bandzuführung und Abschneideautomatik transportiert den Verstärkungsstreifen unter den Tascheneingriff und schneidet ihn am Nahtende ab (z. B. beim Nähen von Sakkoinnen- und -außentaschen).
In der Bandzuführeinheit ist ein Sensor integriert, der den Bandtransport überwacht. Der gesamte Ablauf geschieht innerhalb der Maschinenzeit. Weitere Anlege- und Nebenzeiten entfallen.
Sollte das Band während des Nähablaufs nicht mitgezogen werden, z.B bei Stau oder falschem Einfädeln, erfolgt eine Meldung durch die Steuerung.
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Bandzuführung aktivieren und einschalten
Bandzuführung am Bedienfeld im Menüpunkt “Nahtfunktionen” aktivieren.
Icon antippen.
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Verstärkungsstreifen einlegen
Rolle 1 auf den Bandrollenhalter 2 stecken. Die volle Rolle sollte sich beim Abwickeln in der angegebenen Pfeilrichtung (gegen den Uhrzeigersinn) drehen.
Verstärkungsstreifen über die Führung 5 führen.
Stoffgleitblech 9 zur Seite weg schwenken.
Schieber 7 nach hinten drücken und Abdeckung 8 abheben.
Verstärkungsstreifen nach Skizze in die Vorschubeinrichtung einlegen.
Stoffgleitblech 9 wieder zurückschwenken.
Taste antippen. Der Verstärkungsstreifen wird abgeschnitten und in die Anfangsposition geschoben.
Funktion und Bedienung
Vor dem nächsten Nähvorgang fördert die Transportrolle der Vor­schubeinrichtung den Verstärkungsstreifen ein Stück vor.
Beim Nähen des Tascheneingriffs wird der Verstärkungsstreifen erfasst und entsprechend der eingestellten Nählänge eingenäht.
Der Bandüberstand am Nahtanfang und am Nahtende kann im Menüpunkt “Nahtparameter” mit den Parameter 21 und 22 eingestellt werden (siehe Programmieranleitung).
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6.2 Endlosreißverschlussvorrichtung
Funktion
Werden beim Nähvorgang die Reißverschlussteile durch die Transportklammern mitgezogen, so wird durch den kürzer werdenden Reißverschluss die Transportstange 6 nach oben gezogen.
Die Transportstange schaltet den Reißverschlusstransport ein und die Antriebsrollen 7 und 8 transportieren so lange den Reißverschluss nach, bis die Schaltstange nach unten fällt und den Transport wieder abschaltet.
So ist gewährleistet, dass immer genügend loses Reißverschlussmaterial zur Verfügung steht und verzugsfrei aufgenäht werden kann.
Reißverschlussvorrichtung aktivieren und einschalten
Taste antippen. Die Reißverschlussvorrichtung wird aktiviert.
Vorsicht Verletzungsgefahr !
Beim Einschwenk- und Schneidprozess.
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