4.0 Begriffserklärungen zum Modbus-Netzwerk ..............................................................................................................................................................................3
4.1 Multipoint-Infrastruktur mit seriellem Bus...........................................................................................................................................................................3
6.0 Installationsklasse (EC 61000-4-5) und Überspannungs-/Blitzschutz ................................................................................................................................. 5
7.0 Anhang A: Vorgaben für die Verdrahtung des Modbus-Netzwerks....................................................................................................................................6
7.2 Repeaterstationen (Gebäude mit Repeater) .......................................................................................................................................................................8
7.3 Gebäude (ohne Repeater) ..........................................................................................................................................................................................................9
In Modbus-Netzwerke können Blitzeinschläge eine Herausforderung
für angeschlossene Geräte wie die Regler ECL Comfort 296/310
darstellen.
Wenn kein Schutz vorhanden ist, können die Modbus-Schnittstellen
bei einem Blitzeinschlag beschädigt werden.
Die vorliegende Serviceanleitung ist eine Empfehlung um die
Modbus Komponenten fachgerecht zu schützen.
Sie wurde in Übereinstimmung mit den Informationen auf www.
modbus.org erstellt.
Dieses Dokument behandelt den Schutz des Modbus-Netzwerks.
Bitte beachten Sie auch den Schutz des Stromversorgungsnetzes
(230 V.a.c.), z.B. durch die Installation eines PLT-SEC-T3-230-FM von
Phoenix Contact.
3.0 Zusammenfassung
1. Es wird empfohlen, sämtliche Komponenten im Modbus-Netzwerk
(Energiezentrale, Repeaterstation und Gebäude) mit einem
Überspannungsschutz zu versehen. Er muss gemäß Abschnitt 6
ausgewählt und gemäß Abschnitt 7 installiert werden.
2. Bei Systemen in Gebäuden muss ein Überspannungsschutz
mit Funkenlöschstrecke zwischen Signal GND und Schutzleiter
(PE) verwendet werden. Weitere Informationen finden Sie in
Abschnitt 8.
3. Für Empfehlungen in Bezug auf den Anschluss eines
gemeinsamen Modbus-Signal GND, des Leitungsschirms sowie
des Abschlusswiderstands, siehe Abschnitte 5, 6, 7 und 8.
Die folgende Abbildung gibt einen allgemeinen Überblick über die
Infrastruktur eines seriellen Busses in einem Multipoint-System mit
serieller Modbus-Schnittstelle.
1) = Überspannungsschutz 2) = Repeater
In der obigen Abbildung werden folgende Bezeichnungen verwendet:
1. Die Schnittstelle mit dem Erd-Kabel wird als ITr (Trunk
Interface) bezeichnet.
2. Die Schnittstelle zwischen dem Gerät (ECL 296/310) und dem
passiven Verteiler mit Überspannungsschutz (Abzweigdose)
wird als IDv (Derivation Interface) bezeichnet.
3. Die Schnittstelle zwischen dem Gerät (ECL 296/310) und dem
aktiven Verteiler (Repeater) wird als AUI (Attachment Unit
Interface) bezeichnet.
4. LT (Line Termination) = Leitungsabschluss. Widerstand: 120 bis
150 Ohm, 0,5 W
Eine serielle Multipoint-Schnittstelle mit Modbus besteht aus
einem Erdkabel und aus mehreren abzweigenden Strängen.
Leitungsabschlüsse sind an jedem Endpunkt des Erd-Kabels zum
Anpassen der Impedanz erforderlich.
Die Modbus-Schnittstelle des ECL 296/310 wird von der
Halbduplex-RS485-Schnittstelle (A; B; Signal GND) unterstützt.
1. Maximale Länge des Erd-Kabels (ITr) = 1200 m für AWG-24Kupferkabel (Durchmesser: 0,51 mm) (niedrigere AWG-Zahl =
größerer Durchmesser = besser)
Hinweis: AWG = American Wire Gauge
2. Maximale Anzahl der Komponenten im Netzwerk = 32
(einschließlich Master (= PC inkl. Modbus-Schnittstelle), ECLReglern und Repeatern)
Hinweis: Jeder Repeater kann mit weiteren 32 Komponenten
(einschließlich Repeatern) in einer Reichweite von maximal
1200 m kommunizieren.
Das bedeutet Folgendes: 30 ECL-Regler zwischen zwei Repeatern
oder 31 ECL-Regler im Netzwerk und an den Master-/RepeaterKomponente angeschlossen. Siehe die Abbildung unten.
3. Maximale Länge des Abzweigkabels (Stichleitung) pro
Komponente (pro ECL) = 1,25 m (berechnet auf Grundlage einer
maximalen Stichleitung von 40 m für 32 Komponenten)
4. Leitungsabschluss (zum Sicherstellen einer qualitativ hochwertigen
Kommunikation) = an jedem Endpunkt des Erd-Kabels
(Widerstand: 120 bis 150 Ohm, 0,5 W an beiden Enden)
Hinweis: Repeater verfügen über interne Abschlusswiderstände,
die vom Benutzer aktiviert/deaktiviert werden können.
a.
Wenn Repeater am Endpunkt des Erd-Kabels verwendet werden,
muss der Abschlusswiderstand des Repeaters (gestreifter Block, 3)
aktiviert werden.
b.
Wenn Repeater zum Herstellen einer Abzweigung ab einem der
Zwischenknoten verwendet werden, darf der Abschlusswiderstand
des Repeaters (weißer Block, angeschlossen an ITr-Kabel) nicht
aktiviert werden.
c.
Wenn ein ECL-Regler am Endpunkt des Erd-Kabels verwendet wird,
muss ein externer Leistungsabschlusswiderstand (120 bis 150
Ohm, 0,5 W) angeschlossen werden (siehe Verdrahtungsbeispiel
im Kapitel 7.3).
5. Konfiguration des Erdungsanschlusses (zum Verbessern
der allgemeinen elektrischen Sicherheit und Erhöhen der
Qualität der Kommunikation): Das gemeinsame Signal (Signal
GND) muss direkt an den Schutzleiter (PE) am Master-Gerät
angeschlossen werden.
Hinweis: NUR AN EINER STELLE AUFLEGEN.
6. Konfiguration des Leitungsschirmanschlusses (zum Verbessern
der allgemeinen elektrischen Sicherheit): Ein Ende jedes
Leitungsschirms muss an den Schutzleiter (PE) angeschlossen
werden. Schließen Sie nicht beide Enden des Leitungsschirms
an den Schutzleiter an, da ansonsten eine unerwünschte
Potentialverschiebung entsteht.
6.0 Installationsklasse (EC 61000-4-5) und Überspannungs-/Blitzschutz
Zum Schutz der Modbus-Elektronik (ECL 296/310, Repeater usw.)
vor Überspannung/Blitzeinschlag im Netzwerk müssen externe
Schutzvorrichtungen auf Grundlage der Installationsklasse des
Netzwerks ausgewählt und ordnungsgemäß installiert werden.
Definition Installationsklasse 4:
Eine Umgebung, bei der die elektrischen Anschlüsse über
Außenkabel und Stromkabel erfolgen. Kabel werden sowohl für
die Elektronik als auch die elektrischen Stromkreise verwendet.
Anforderungen an den Überspannungsschutz für die
Installationsklasse 4 (Prüfschärfegrad IV IEC 61000-4-5, ModbusNetzwerk mit ECL-Reglern):
Kurzschlussstrom (Impedanz: 42 Ohm)Größer als 95,2 A10 kA
Maximale Dauerspannung – Ader zu Ader (A,
B und Signal GND im ECL)
Ausgangsspannungsbegrenzung bei 1 kV/µs
Spitze (Ader zu Ader)
Ausgangsspannungsbegrenzung bei 1 kV/µs
Spitze (Ader zu Erde)
Ausgangsspannungsbegrenzung bei 1 kV/µs
statisch (Ader zu Ader)
Ausgangsspannungsbegrenzung bei 1 kV/µs
statisch (Ader zu Erde)
Gemäß den obigen Angaben erfüllen PT 3-PB-ST und PT 1X2+F-BE
vom Hersteller Phoenix Contact die Anforderungen. Vergleichbare
Produkte von anderen Herstellern können ebenfalls verwendet
werden.
4 kV10kV 1,2μs / 50μs
5kA 8μs / 20μs
> 3,5 V und ≤ 7 V5,2 V DC
Kleiner als 1 kV ≤ 55 V
≤ 700 V
Hinweis: Das Kabel für das gemeinsame
Signal GND DARF NICHT im Unterteil
des Überspannungsschutzes über PE
(Schutzleiter) kurzgeschlossen werden
Kleiner als 1 kV≤ 15 V
Kleiner als 1 kV≤ 30 V
Installationsanweisungen:
• Außenkabel (EINGANGS- und AUSGANGS-kabel vom Typ
ITr und AVI) müssen an die ungeschützte Seite der externen
Überspannungsschutzvorrichtung angeschlossen werden.
≤ 700 V
AX236986479687de-000302
• Die Kabeln IDV (welche von der Stromversorgung getrennt
verlegt sind) müssen an die geschützte Seite der externen
Überspannungsschutzvorrichtung angeschlossen werden.