Dieses Handbuch richtet sich an Fachpersonal der Elektrotechnik und Elektronik!
Bestandteil der Gerätedokumentation ist neben diesem Handbuch die
Verpackungsbeilage „Sicherheitshinweise für Bender-Produkte“.
Lesen Sie das Handbuch vor Montage, Anschluss und Inbetriebnahme des Geräts.
Bewahren Sie das Handbuch zum Nachschlagen griffbereit auf.
1.2 Kennzeichnung wichtiger Hinweise und Informationen
Gefahr! bezeichnet einen hohen Risikograd, der den Tod oder eine schwere Verletzung zur Folge hat.
I
WarnunG! bezeichnet einen mittleren Risikograd, der den Tod oder eine schwere Verletzung zur Folge
haben kann.
I
Vorsicht! bezeichnet einen niedrigen Risikograd, der eine leichte oder mittelschwere Verletzung oder
Sachschaden zur Folge haben kann.
I
Informationen können bei einer optimalen Nutzung des Produktes behilflich sein.
i
1.2.1 Zeichen und Symbole
EntsorgungTemperaturbereichvor Staub schützen
CC613 Laderegler
vor Nässe schützenRecyclingRoHS
Richtlinien
1.3 Schulungen und Seminare
www.bender.de -> Fachwissen -> Seminare.
1.4 Lieferbedingungen
Es gelten die Liefer- und Zahlungsbedingungen der Firma Bender. Sie sind gedruckt oder als Datei bei Bender
erhältlich.
Für Softwareprodukte gilt:
„Softwareklausel zur Überlassung von Standard-Software als Teil von Lieferungen,
Ergänzung und Änderung der Allgemeinen Lieferbedingungen
für Erzeugnisse und Leistungen der Elektroindustrie“
1.5 Kontrolle, Transport und Lagerung
Kontrolle der Versand- und Geräteverpackung auf Transportschäden und Lieferumfang. Bei Lagerung der
Geräte ist auf Folgendes zu achten:
CC613_D00381_05_M_XXDE / 11.2020 5
Allgemeine Hinweise
1.6 Gewährleistung und Haftung
Gewährleistungs- und Haftungsansprüche bei Personen- und Sachschäden sind ausgeschlossen bei:
Nicht bestimmungsgemäßer Verwendung des Gerätes.
• Unsachgemäßem Montieren, Inbetriebnehmen, Bedienen und Warten des Gerätes.
• Nichtbeachten der Hinweise im Handbuch bezüglich Transport, Inbetriebnahme, Betrieb und
Wartung des Gerätes.
• Eigenmächtigen baulichen Veränderungen am Gerät.
• Nichtbeachten der technischen Daten.
• Unsachgemäß durchgeführten Reparaturen
• Verwendung von Zubehör und Ersatzteilen, die Bender nicht empfiehlt
• Katastrophenfällen durch Fremdkörpereinwirkung und höhere Gewalt.
• Montage und Installation mit nicht empfohlenen Gerätekombinationen.
Dieses Handbuch und die beigefügten Sicherheitshinweise sind von allen Personen zu beachten, die mit dem
Gerät arbeiten. Darüber hinaus sind die für den Einsatzort geltenden Regeln und Vorschriften zur
Unfallverhütung zu beachten.
1.7 Entsorgung von Bender Geräten
Beachten Sie die nationalen Vorschriften und Gesetze zur Entsorgung des Gerätes.
Weitere Hinweise zur Entsorgung von Bender-Geräten unter
www.bender.de -> Service & Support.
1.8 Sicherheit
Die Verwendung des Geräts außerhalb der Bundesrepublik Deutschland unterliegt den am Einsatzort geltenden Normen und Regeln. Innerhalb Europas gilt die europäische Norm EN 50110.
Gefahr! Lebensgefahr durch Stromschlag! Bei Berühren von unter Spannung stehenden Anlagenteilen
besteht die Gefahr
I
• eines lebensgefährlichen elektrischen Schlages,
• von Sachschäden an der elektrischen Anlage,
• der Zerstörung des Gerätes.
Stellen Sie vor Einbau des Gerätes und vor Arbeiten an den Anschlüssen des Gerätes sicher, dass die Anlage
spannungsfrei ist. Beachten Sie die Regeln für das Arbeiten an elektrischen Anlagen.
6 CC613_D00381_05_M_XXDE / 11.2020
CC613 Laderegler
2 Funktion
Lokaler Zugriff auf den Laderegler
i
Ein lokaler Zugriff auf den Laderegler ist entweder als Operator oder als Manufacturer möglich. Weitere
Details sind in Kapitel 5.1.1 beschrieben.
Einen Operator-Zugriff erhält man über die URL http://192.168.123.123/operator:
- Benutzername: operator
- Kennwort: yellow_zone
Der Manufacturer erhält über die URL http://192.168.123.123/manufacturer den Zugriff auf den HerstellerBereich:
- Benutzername: manufacturer
- Kennwort: orange_zone
Standardpasswörter sollten zum Schutz vor unberechtigtem Zugriff geändert werden.
i
2.1 Bestimmungsgemäße Verwendung
Der Laderegler CC613, nachfolgend als „Laderegler“ bezeichnet, ist der Hauptbestandteil eines Ladesystems.
Er ist für die Verwendung in Ladestationen für Elektrofahrzeuge, in Wallboxen oder Ladepunkten an
Straßenlaternen bestimmt. Der Laderegler steuert Typ-1- und Typ-2-Steckdosen sowie fest montierte Kabel. Er
ermöglicht einen Aufbau in Übereinstimmung mit den Anforderungen der derzeitigen Normen, z. B. IEC
61851-1 und IEC 62955.
2.2 Produktmerkmale (variantenabhängig)
• Laderegler gem. IEC 61851-1 (Ladebetriebsart 3)
• Master- und Slave-Betrieb konfigurierbar
– Zum Aufbau von Ladestationen mit zwei Ladepunkten: 1 Charge-Controller als Datengateway
mit 4G-Modem und 1 Charge-Controller als Slave ohne 4G-Modem
• Dynamisches Lastmanagement, um die zur Verfügung stehende Leistung optimal unter allen
Ladepunkten aufzuteilen und die jeweils maximale Leistung dem Fahrzeug zu signalisieren
• Fehlergleichstrom-Überwachungsmodul (externes RCD Typ A notwendig), unterschiedliche
Kabellängen auswählbar
• Integrierte Not-Entriegelung (Emergency Opener) zur Motoransteuerung (Ver-/Entriegeln) und
Überwachung der 12 V Versorgungsspannung
• Integrierbar in ein- oder dreiphasige Netze bis zu 80 A
• OCPP 1.5 und OCPP 1.6 konform mit JSON, SOAP
• Unterstützte Mobilfunkstandards: 4G (LTE), 3G (UMTS) und 2G (GSM) mit integriertem 4G-Modem
• 3 USB-Schnittstellen:
– 1 CONFIG-Schnittstelle zur lokalen Konfiguration und zur Installation von Software-Updates
– 2 USB-Host-Schnittstellen
• Control Pilot- und Proximity Pilot-Kommunikation (nach IEC 61851-1)
• Konfigurierbare Unterstützung für zusätzliche SCHUKO-Steckdosen
• Zähler-Schnittstelle: Modbus TCP und RTU
• Externe Modbus-Schnittstelle für Fernsteuerung über Energy-Management-Systeme
• Benutzerschnittstellen-Module für kundenspezifische Anwendungen (z. B. RFID, LED, Antenne)
CC613_D00381_05_M_XXDE / 11.2020 7
Funktion
• Konfigurierbare 2-Kanal-Erweiterungsschnittstelle für den Eingang/Ausgang für zusätzliche
Funktionen
• Interner Temperatursensor zur Reduzierung des Ladestroms abhängig von der
Umgebungstemperatur
• ISO 15118 Powerline Communication (PLC) für Plug & Charge und Verbrauchermanagementsysteme
2.3 Produktbeschreibung
Der Laderegler überwacht die interne Hardware von Ladesystemen, wie den Zähler, das Benutzerschnittstellen-Modul oder die Steckdose. Er kann als „Always-on-System“ betrieben werden, das immer mit einem Mobilfunknetz verbunden ist. In der Mastervariante wird der Mobilfunkstandard 4G unterstützt.
Die Kommunikation mit einem Backend-System ist über das Anwendungsprotokoll OCPP möglich. Sämtliche
spezifizierten Meldungen in OCPP sowie einige herstellerspezifische Erweiterungen, die auf der DataTransferMeldung beruhen, werden unterstützt. Integrationserprobungen mit den Backend-Implementierungen von
Anbietern (z. B. has·to·be, Virta und NewMotion) wurden erfolgreich durchgeführt.
Produktvarianten siehe Kapitel „Bestellangaben“.
2.4 Funktionsbeschreibung
Das Ladesystem besteht aus mindestens einem RCD Typ A und einem Schütz. Diese sind direkt an eine Typ-1oder Typ-2-Steckdose oder an ein fest montiertes Kabel mit einem Typ-1- oder Typ-2-Stecker angeschlossen
(siehe Kapitel „Ladesystem mit Typ-2-Steckdose“).
2.4.1 Allgemeine Funktionen
• Das Ladesystem kann durch einen Zähler ergänzt werden. Bei digitalem Auslesen des
Energieverbrauchs ist ein Modbus-Zähler erforderlich. Die Modbus-RTU-Leitungen sind direkt an
das Gerät angeschlossen.
• Für den Betrieb ist eine 12 V-Spannungsversorgung erforderlich.
• Verwendung eines RFID-Moduls zur einfachen Benutzerinteraktion.
• Der Stromfluss in Fahrzeugrichtung wird mittels Freischaltung des Schütz durch ein integriertes 230
V-Steuerrelais freigegeben.
• Verwendung einer Micro-SIM-Karte (nicht im Lieferumfang enthalten):
Der SIM-Karten-Einschub (nur bei Datengateways mit 4G-Modem vorhanden) befindet sich auf der
Vorderseite des Ladereglers. Die SIM-Karte kann mit einer PIN gesichert sein, die über die
Registerkarte Operator konfiguriert wird. Die APN-Einstellungen für die SIM-Karte werden über die
Registerkarte Operator konfiguriert.
• Bei Datengateways mit 4G-Modem befindet sich ein Anschluss für eine 4G-Antenne auf der
Vorderseite.
• Zur Fehlerstromerfassung eines Wechselstrom-Ladesystems verfügt der Laderegler über eine integrierte Fehlergleichstrom-Überwachungseinrichtung (RDC-M). Diese nutzt einen extern angeschlossenen Messstromwandler. Mit der integrierten Überwachung des DC-Fehlerstroms ist ein RCD Typ
A im Ladesystem ausreichend.
• Der Datenaustausch zwischen dem Elektrofahrzeug und dem Ladesystem wird über eine
ISO 15118-kompatible Powerline Communication (PLC) ermöglicht.
• Dynamisches Lastmanagement (DLM):
Der Laderegler beinhaltet eine DLM-Software, die unabhängig von einer Backend- Anbindung voll
nutzbar ist. Sie erkennt auf welcher Phase mit welchem Ladestrom geladen wird und vermeidet so
das Auftreten von Lastspitzen und Schieflast. Maximale Anzahl Ladepunkte in einem Netzwerk: 250.
8 CC613_D00381_05_M_XXDE / 11.2020
CC613 Laderegler
• Datenmanagement- und Kontrollfunktionen des Ladereglers:
– Beendigung des Ladevorgangs nach Auslösen der Fehlerstrom-Schutzeinrichtung (RCD) auf-
grund eines Differenzstroms.
– Erkennen von kritischen Fehlerströmen durch den RCM-Sensor. Für den Fahrzeughalter kann
dies als Frühwarnung dienen, sofern der Laderegler mit einem Energiemanagementsystem verbunden ist und es diese Funktion unterstützt.
• Externe Modbus-Schnittstelle zur erweiterten Steuerung des Controllers über ein Energie-
Management-System, unabhängig von einer Backend-Anbindung.
Der Laderegler mit Fehlergleichstrom-Überwachungsmodul (RDC-M) funktioniert nur in Kombination mit
i
dem Messstromwandler (separat bestellbar).
Vorsicht! Beschädigungsgefahr beim Herausziehen des
Messstromwandler-Steckers! Wird der Messstromwandler-Stecker zu
I
fest herausgezogen, kann das Gehäuse mitsamt der inneren Bauteile
beschädigt werden. Nutzen Sie eine Spitzzange zum Entriegeln des
Messstromwandler-Steckers.
2.4.2 Kontrolle des Verbraucherstroms und der Kühlung
(Temperaturüberwachung)
Der Laderegler verfügt über einen Temperatursensor, der eine Schätzung der Temperatur in der Umgebung
des Ladereglers ermöglicht. Basierend auf dieser Schätzung kann der Ladestrom dynamisch reduziert oder der
Ladevorgang sogar unterbrochen werden. Diese Eigenschaft dient dem Erhalt einer Gehäuseinnentemperatur,
die sich in dem zulässigen Bereich für die in einem Ladesystem zum Einsatz kommenden Komponenten bewegt. Auf der Registerkarte Manufacturer können zwei Temperatur-grenzwerte zur Ladestromreduzierung
und Ladeunterbrechung eingestellt werden.
Die tatsächliche Temperatur wird von der Eigenerwärmung beeinflusst,
i
die der Laderegler selbst produziert.
CC613_D00381_05_M_XXDE / 11.2020 9
Maße und Montage
111 (112,3*)
23,5
3 Maße und Montage
3.1 Abmessungen
99
Abb. 3–1 Hinweis: Abmessungen in mm gemäß ISO 2768 - m
3.2 Montage
* Abmessung mit Antennenanschluss
2.
3.
1.
Montage auf Hutschiene
i
Seitlicher Abstand zu anderen Betriebsmitteln: 6 mm (Eigenerwärmung)
Bei horizontaler Einbaulage reduziert sich die max. Arbeitstemperatur um 15 °C (siehe „Sonstiges“ in technischen Daten).
Click!
10 CC613_D00381_05_M_XXDE / 11.2020
4 Anschluss
L3
PE
L2
4.1 Anschlussbedingungen
Gefahreines elektrischen Schlags! Anlagenteile können unter Spannung stehen (Klemmen des
Ladereglers bis zu 230 V, Ladesäule 400 V) - vor Berührung von Anlagenteilen auf Spannungsfreiheit ach-
I
ten.
Vorsicht! Verletzungsgefahr durch scharfkantige Klemmen! Gehen Sie vorsichtig mit dem Gehäuse und
den Klemmen um.
I
Information:
i
• PE ist an „0V“ angeschlossen; Referenzlevel für Control Pilot (CP-Kommunikation) muss auf demsel-
ben Pegel wie die Energieversorgung liegen (Normenreihe IEC 61851).
• Leitungen nur innerhalb der Wallbox/Ladestation und nicht parallel zu Netzleitungen verlegen.
• Externen Modbus an Klemmblock I geschirmt anschließen.
• Externer Modbus ist kundenseitig mit einem Abschlusswiderstand von 120 Ω zu terminieren.
• Leitungslängen (außer Modbus, Ethernet, Power IN und Ladekabel): < 3 m.
• Maximale Leitungslängen Ethernet/Fast Ethernet: 100 m.
• Maximale Leitungslänge Modbus: 250 m.
• Der Ethernetschirm ist direkt an PE angeschlossen.
Weitere Informationen zum Anschluss sind den Handbüchern des Zubehörs zu entnehmen
i
(Bsp. W15BS).
CC613 Laderegler
4.2 Anschluss an Typ-1-/ Typ-2-Stecker
4.2.1 Anschluss Steckerverbindungen
L1
L1
CSCP
CC613_D00381_05_M_XXDE / 11.2020 11
NPE
L2/N
L1
PE
PP
CP
L1N
PE
L2
L3
N
Anschluss
N
L3
L2
L1
PE
4.2.2 Ladesystem mit Typ-2-Steckdose
Anschlussbild
V
o
oben vorne unten
K
J
Host
Motor B
Motor A
12
Motor HS2
Relais 14
Relais 13
Motor HS1
+12VPEA Mod.
0V
GND2 Modbus
PE
B2 Modbus
B Modbus
A2 Modbus
E
F
I
H
G
PP
CT
CP
WA
Relais 23WBRelais 24
230V only
m
H
n
AC
0 V
12 V
DC
H
WA
p
23
WB
24
GND2
B2
A2
A
B
C
D
Seitenansicht von rechts
ETH1
10/100 Mbit
I
User
interface
RJ45
L
USB
Opto1 In+
Opto1 In-
q
CP
PP
N
L3
12 CC613_D00381_05_M_XXDE / 11.2020
L1
PE
L2
–
M
+
PP
A Mod.
PE
+12V
In-
HS1
13
CP
B Mod.
B
PE
0V
In+
A
B
J
HS2
14
CC613 Laderegler
Legende
AAnschluss Messstromwandler (CT)mRCD Typ A
B12 V-Versorgung, PE, Modbus-Zähler, CP, PPnSpannungsversorgung DC 12 V
C2x USB Typ A (1, 2)oMessstromwandler (CT) mit Stecker
DAnschluss Ethernet (ETH1)pSchütz
1
EAntennenbuchse 4G (nur verfügbar bei Varianten mit 4G-Modem
FKongurationsschnittstelle
GEinschub Micro-SIM-Karte (nur verfügbar bei Varianten mit 4G-Modem
HWeld-Check, Relais zur Schütz-Steuerung bemessen mit 230 V/4 A
achtunG! Schaltkontakt Schütz und Weld-Check an Klemme H sind nur für Netzspannung (230 V) geeignet! Nicht zulässig für SELV/PELV-Spannungen.
I
CC613_D00381_05_M_XXDE / 11.2020 13
GND2Externer Modbus GND (einseitig aufgelegt)
I
In-Opto 1 In-: Optokopplereingang 12 V negativ
J
HS2Motor HS2: Verriegelung Eingang Motorschalter
Anschluss
4.2.3 Anschluss Verriegelungsmotoren
Typ-2-Steckdose (Aktortyp)Aktua-
• Mennekes (31016, 31023, 31024, 31038)
• Bals (801191-801195, 80300, 9743205000,
9743211000)
• Walther Werke (9743211000)
• Harting
• Walther Werke Eco Slim 32 A (9743205180)
mit Anschlusskabel (790000001)
• Phoenix Contact (1624129)
Beispiel Hella Aktuator:
In-
A
HS1
13
In+
B
HS2
14
AHS1BHS2
tor
Hella
KüsterBU/BNBU/YEBU/RDBU/GN
Aktorenverdrahtung Steckdose
Draht 3
(///)
Draht 1
(schwarz)
N
L3
Draht 1
(/)
Draht 3
(blau)
CP
PP
L1
PE
L2
M
Draht 2
(//)
Draht 2
(rot)
Beispiel Küster:
In-
A
HS1
13
In+
B
HS2
14
14 CC613_D00381_05_M_XXDE / 11.2020
BU/YE
BU/RD
BU/BN
BU/GN
CP
PP
N
L3
PE
L1
L2
M
CC613 Laderegler
4.3 Konnektivität
4.3.1 Master/Slave-Verbindung
Der Laderegler dient als Datengateway. Der Master/Slave-Betrieb erfolgt über die Verbindung der USBKonfigurationsschnittstelle (micro USB 2.0, Master) mit der USB-Typ-A-Schnittstelle (Slave) über ein USB-Kabel.
Der Master übernimmt die Rolle des OCPP-Backends für den Slave. Er verbindet jeden Slave als zusätzlichen
Ladepunkt mit dem Backend.
Die Zuordnung der Rolle Master oder Slave für einen Laderegler erfolgt innerhalb der Konfigurationsoberfläche Manufacturer. Daraufhin kann ein Reboot ausgelöst werden und die Geräte per Micro-USB-Kabel
(Master: Micro-USB / Slave: USB-Type-A) verbunden werden. In der Regel verbinden sich die Geräte automatisch. Der lokale Zugriff auf die Master/Slave-Kombination ist dann nur noch über das Slave-Gerät möglich.
Jedem Slave ist die IP-Adresse des Master als OCPP-Hostname zuzuweisen. Als OCPP-Port zur Herstellung der
Verbindung mit dem Master ist Port 1600 zu verwenden.
Dem Master wird auf der Registerkarte Operator die zusätzliche IP-Adresse 192.168.125.124 zugewiesen
(ohne Zuweisung eines Standard-Gateways). Der Slave nutzt die IP-Adresse 192.168.125.125 zum Herstellen
der Verbindung mit dem Master. Über eine Auswahlseite auf der Konfigurations-Webseite des Slave
(http://192.168.123.123) ist der Zugriff auf die Master- und Slave-Konfiguration möglich.
4.3.2 USB-Konfigurationsschnittstelle (CONFIG)
Die USB-Konfigurationsschnittstelle (CONFIG) auf der Vorderseite des Ladereglers wird per Micro-USB-Kabel
mit einem herkömmlichen Laptop, PC oder Tablet verbunden. Die lokale Konfiguration des Ladereglers ist mit
Hilfe dieser Schnittstelle möglich. Weiterhin ist die Installation von Software-Updates möglich
(Konfigurationsbeschreibung siehe Kapitel „Konfiguration und Prüfung“). Das Webinterface ist über die IPAdresse 192.168.123.123 erreichbar.
4.3.3 Ethernet-Schnittstelle
Über die Ethernet-Schnittstelle ist die Verbindung des Ladereglers mit einem bestehenden Ethernet-Netzwerk
möglich. Weitere Informationen siehe Kapitel „Konfiguration und Prüfung“.
4.3.4 WLAN-Schnittstelle (via USB-WLAN-Adapter)
Mit Hilfe eines USB-WLAN-Adapters ist es möglich eine Backend-Verbindung via WiFi-Netzwerk einzurichten.
4.3.5 LED STATUS
Die LED „STATUS“ auf der Vorderseite zeigt folgende Systemstatus:
Spannung ein / System nicht betriebsbereit
System startet
System gestartet, noch nicht betriebsbereit
System betriebsbereit
Systemfehler
4.3.6 12 V-Energieversorgung
Der Laderegler wird über eine 12 V-Hauptspannungsquelle an den Anschlüssen +12V und 0V mit Spannung
versorgt.
CC613_D00381_05_M_XXDE / 11.2020 15
Anschluss
4.3.7 Anschluss des Schütz
Der Laderegler steuert das Schütz, welches den Stromfluss zum Fahrzeug steuert. Die Steuerung des Schütz
erfolgt über ein Relais im Laderegler, dessen Kontakte mit 230 V/4 A bemessen sind.
4.3.8 Weld-Check
Mit Hilfe der Messleitungen WA/WB (Klemmenbezeichnung) kann ein unzulässiges Schließen der SchützKontakte, bspw. verschweißen/verkleben, erkannt werden.
Anschlussbild
PE
N
L3
Gefahreines Kurzschlusses! Für die Ankopplung der Klemmen WA und WB kann entsprechend DIN VDE
0100-430 auf Schutzeinrichtungen zum Schutz bei Kurzschluss verzichtet werden, wenn die Leitung oder
I
das Kabel so ausgeführt ist, dass die Gefahr eines Kurzschlusses auf ein Mindestmaß beschränkt ist
(Empfehlung: kurz- und erdschlussfeste Verlegung). Die Anschlussleitungen WA und WB an das zu überwachende Netz müssen als Stichleitung ausgeführt werden. Es darf kein Laststrom über die Klemmen geführt
werden.
L1L2L3N
WA
23
WB
24
CP
PP
L1
PE
L2
H
16 CC613_D00381_05_M_XXDE / 11.2020
CC613 Laderegler
4.3.9 Alternativer Anschluss Schaltkontakt Schütz
Ausschnitt aus Anschlussbild Kapitel „Ladesystem mit Typ-2-Steckdose“
Die Steuerspannung des Schütz kann alternativ direkt über eine gemeinsame Absicherung der
12-V-Spannungsversorgung erfolgen. Hierzu muss die Absicherung entsprechend ausgelegt werden.
Vorsicht: Gleichfehlerströme, durch Schütz oder Steuerrelais verursacht, werden nicht erkannt.
V
m
H
n
AC
0 V
12 V
DC
o
WA
p
23
WB
24
A
B
C
D
H
I
4.3.10 PE-Monitoring
Das PE-Monitoring überprüft, ob es vom CC613 zu PE eine Verbindung gibt. Hierzu muss WA an L1 angeschlossen sein. Durch kapazitive Leitungsbeläge ist die zu überprüfende Zuleitungslänge begrenzt.
DasPE-Monitoring ersetzt keine Prüfungen (Beispiel: Schutzleiterwiderstand).
I
DerEthernetschirm und der USB-Schirm sind direkt an PE angeschlossen. Dies ist bei der Prüfung zu be-
rücksichtigen!
I
hV-PrüfunG: WA ist über eine Schutzbeschaltung und mit circa 140 kΩ an PE angekoppelt. Ab 500 V
fließt ein Ableitstrom gegen PE. Prüfspannungen über AC 1000 V/1 Sek. sind nicht zulässig!
I
4.3.11 Control-Pilot- (CP) und Proximity-Pilot-Anschlüsse (PP)
Die Control-Pilot (CP)- und Proximity-Pilot (PP)-Kontakte verbinden den Laderegler mit der Steckdose, damit
er mit dem Fahrzeug und dem Kabelstecker kommunizieren kann. Der PP-Kontakt stellt die Anwesenheit des
Steckers fest und der CP-Kontakt tauscht die Steuersignale zwischen Elektrofahrzeug und der Ladestation aus
(siehe IEC 61851).
Bei fest angeschlossenem Ladekabel wird PP nicht benötigt.
i
CC613_D00381_05_M_XXDE / 11.2020 17
Anschluss
4.3.12 I/O-Erweiterung
Der Laderegler besitzt eine konfigurierbare, zweikanalige I/O-Schnittstelle, bestehend aus einem OptokopplerEingang und einem Relais-Ausgang (Steckverbinderbuchse J: In-, In+, 13, 14).
• Park-Management-Schnittstelle (das unterstützte Kommunikationsprotokoll ist eine
Eigenentwicklung von Scheidt & Bachmann und basiert auf dem verfügbaren Hilfsrelais und einem
freien Eingang)
• Zusätzliche Steuerung für SCHUKO-Steckdosen
• Überwachungsfunktion für Unterbrechungen der Energieversorgung (z. B. Überwachung von RCDAuslösungen)
• Heizungsschalter/Lüftungsschalter für Überhitzungsschutz
4.3.13 Not-Entriegelung
Die Not-Entriegelung (Emergency Opener) ist als Schaltungsgruppe im Laderegler integriert. Bei
Spannungsausfall wird die Verriegelung automatisch geöffnet, damit der Stecker des Ladekabels gezogen
werden kann.
Zur Fehlerstromerfassung des Wechselstrom-Ladesystems wird ein integriertes FehlergleichstromÜberwachungsmodul (RDC-M) verwendet. Dieses nutzt einen extern angeschlossenen magnetisch geschirmten Messstromwandler. Dies ermöglicht die Verwendung einer Fehlerstrom-Schutzeinrichtung (RCD) vom Typ
A anstatt vom Typ B. Das Relais im Laderegler fällt ab, wenn während des Ladevorgangs ein Fehlerstrom IΔn ≥
DC 6 mA fließt. Die gemessenen Fehlerströme RMS/DC werden per OCPP Meldung dem Backend-System zur
Verfügung gestellt.
4.3.15 Konnektivität mit Modbus-Zählern
Die Verwendung eines Zählers ist nicht zwingend. Er ist notwendig, wenn während des normalen Betriebs
Messwerte benötigt werden. Der Zähler wird an die Modbus-Zähler-Schnittstelle (Klemme B) des Ladereglers
angeschlossen. Verschiedene Modbus-Zähler werden derzeit unterstützt, z. B.:
• ABB B23 Serie
• B-Control EM300-LR/EM300-LR (TCP)
• Carlo Gavazzi EM200/EM340
• Eastron SDM120/SDM220/ SDM630 Serie
• Finder
• Garo EM270/GNM1D/GNM3D/GNM3T/
GM3T
• IME CE4DMID31
• inepro PRO1/PRO2/PRO380
• NZR EcoCount S85
• Optec
• Phoenix Contact EEM-MB371 (TCP)
• Saia ALE3
• Siemens 7KT1666/7KM2200 (TCP)
Meter Slave IDBaudrateParitätData BitStop Bit
19600N (none) (Ausnahme Saia) -> even81
Auf Kundenanfrage ist die Aufnahme weiterer Modbus-Zähler im Rahmen zukünftiger Software- Updates
möglich. Eine Liste der unterstützten Modbus-Zähler befindet sich auf dem Webserver unter der Registerkarte
Manufacturer.
Die Modbus-Zähler-Schnittstelle ist mit einem Abschlusswiderstand von 120 Ω terminiert.
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CC613 Laderegler
4.3.16 Gateway-Varianten mit Modem
Der Laderegler unterstützt den Mobilfunkstandard 4G. Ein 4G-Modem ist im Gerät enthalten. Dieses nutzt ein
Funkmodul, das die folgenden europäischen Frequenzbänder unterstützt:
• LTE FDD: 800 MHz Band 20, 900 MHz Band 8, 1800 MHz Band 3, 2100 MHz Band 1 und 2600 MHz
Band 7
• GSM: 900 MHz Band 8 and 1800 MHz Band 3
• WCDMA: 850 MHz Band 5, 900 MHz Band 8, and 2100 MHz Band 1
• Der Laderegler kann als ein „Always-on-System“ betrieben werden, sofern er mit einem
Mobilfunknetz verbunden ist.
• Für die Anbindung muss eine Micro-SIM-Karte in den sich auf der Vorderseite des Ladereglers be-
findenden SIM-Karten-Einschub eingelegt sein.
• Die SIM-Karte kann mit einer PIN gesichert sein, die über die Registerkarte Settings konfiguriert
werden kann.
• Auch die APN-Einstellungen für die SIM-Karte können über die Registerkarte Settings konfiguriert
werden.
Vorsicht! Beschädigung des SIM-Karten-Einschubs durch Nano-SIM-Karten! Bei der Verwendung von
Nano-SIM-Karten mit einem entsprechenden SIM-Karten-Adapter kann der SIM-Karten-Einschub beschä-
I
digt werden. Daher wird empfohlen, nur Micro-SIM-Karten zu verwenden.
Die SIM-Karte ist via Push-Push herausnehmbar.
i
Einsatz in der EU
Der Betrieb von Geräte-Varianten mit integriertem 4G-Modem ist nur in Mitgliedsstaaten der europäischen
Union möglich.
Falls 4G-Mobilfunknetze nicht unterstützt werden, können auch GSM-Mobilfunknetze verwendet werden.
i
4.3.17 Antennenbuchse
Die Antennenbuchse ermöglicht eine Verbindung zu einer 4G-Antenne (nicht im Lieferumfang enthalten).
Folgender zugelassener Antennentyp muss verwendet werden:
i
PSI-GSM/UMTS-QB-ANT.
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Konfiguration und Prüfung
5 Konfiguration und Prüfung
5.1 Konfiguration
Für die Konfiguration des Ladesystems stehen folgende Möglichkeiten zur Verfügung:
Zugriff auf Web-Bedienoberfläche über folgende Schnittstellen:
• Micro-USB-Konfigurationsschnittstelle (CONFIG)
• Ethernet-Schnittstelle
• 4G-Modem
• per Fernzugriff - hierbei wird der Befehl ChangeConfiguration des OCPP-Protokolls genutzt (abhängig vom Backend-System).
Weitere Informationen zur Konfiguration des Ladereglers finden Sie unter folgender URL:
i
https://office.elinc.de/doku.php?id=start
5.1.1 Lokale Konfiguration der Parameter
Um das Ladesystem lokal über den Laderegler zu konfigurieren, ist der Anschluss eines Micro-USB-Kabels an
einen Laptop, PC oder Tablet-Computer mit einer üblichen USB-Host-Schnittstelle erforderlich. Nach dem
Anschließen wird der Laderegler als USB-Netzwerkadapter erkannt.
Die USB-Konfigurationsschnittstelle (CONFIG) emuliert ein RNDIS-Netzwerk (Remote Network Driver
i
Interface Specification) bei der Verbindung mit einem Windows-, Linux- oder Mac-Computer. Ab Windows
10, bei Linux- und Mac-Betriebssystemen wird dieses virtuelle Netzwerk automatisch erkannt. Ein Treiber ist
nicht notwendig.
Auf einem Windows-Host-Gerät mit anderem Windows Betriebssystem ist der Treiber für den RNDISNetzwerk-Adapter manuell auszuwählen:
• Öffnen Sie den Gerätemanager in der Systemsteuerung.
• Nach einem Rechtsklick auf „RNDIS/Ethernet Gadget“ [RNDIS-Zubehörgerät] unter „Sonstige
Geräte“ wählen Sie „Treibersoftware aktualisieren...“.
• Wählen Sie die Option „Auf dem Computer nach Treibersoftware suchen“.
• Dann klicken Sie auf die Option „Aus einer Liste von Gerätetreibern auf dem Computer auswählen“.
• Aus der Liste, die nun sichtbar ist, wählen Sie die Kategorie „Netzwerkadapter“.
• Im sich öffnenden Fenster wählen Sie als Hersteller „Microsoft Corporation“ und als
Netzwerkadapter „NDIS-kompatibles Remotegerät“. Der Gerätetreiber wird anschließend installiert
und das System erkennt den Laderegler als Netzwerkadapter.
Das Webinterface zur Konfiguration kann mit einem gewöhnlichen Browser aufgerufen werden. Der
Laderegler verwendet hierbei die lokale IP-Adresse 192.168.123.123 mit der Subnetzmaske 255.255.255.0 über
die USB-Konfigurationsschnittstelle. Das verbundene Gerät erhält nach Ver-bindungsaufbau automatisch eine
entsprechende IP-Adresse über das Dynamic Host Configuration Protocol (DHCP). Die Kommunikation mit
dem Ladesystem basiert auf dieser IP-Adresse.
Jeder Parameter ist hinreichend auf der jeweiligen Registerkarte der Web-Bedienoberfläche beschrieben.
Weitere Informationen zu den Parametern finden Sie auf den Registerkarten State, Operator und
Manufacturer.
Die Registerkarte State der Steuerungsoberfläche des Ladesystems ist über die URL http://192.168.123.123 zugänglich. Sie beinhaltet lediglich Statusinformationen.
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CC613 Laderegler
Zusätzlich zur Anzeige der Statusinformationen können Parameter der Registerkarte Operator und
Manufacturer eingestellt werden:
Die Registerkarte Operator der Steuerungsoberfläche des Ladesystems ist über die URL
http://192.168.123.123/operator zugänglich. Für den Zugriff auf diese Registerkarte werden ein Benutzername
und ein Kennwort benötigt:
• Benutzername: operator
• Kennwort: yellow_zone
Die Registerkarte Manufacturer der Steuerungsschnittstelle des Ladereglers ist über die URL
http://192.168.123.123/manufacturer zugänglich. Für den Zugriff auf diese Registerkarte werden ein
Benutzername und ein Kennwort benötigt:
• Benutzername: manufacturer
• Kennwort: orange_zone
Standardpasswörter sollten zum Schutz vor unberechtigtem Zugriff geändert werden.
i
Der Hersteller kann ebenfalls die Benutzerpasswörter und Parameter auf der Registerkarte Operator ändern.
Die URL für die Registerkarte Manufacturer sollte nicht an den Betreiber weitergegeben werden.
Auf der Registerkarte Settings können Basiseinstellungen vorgenommen werden:
• OCPP Mode (z. B. OCPP-B 1.5, OCPP-J 1.6)
• SOAP OCPP URL vom Backend (d. h. die HTTP URL des OCPP Backend-Systems)
• Websockets JSON OCPP URL of the Backend - Nur anwendbar, falls der Modus
OCPP-J 1.6 ausgewählt ist.
Die Registerkarte Documentation enthält:
• Informationen zu Fehlermeldungen der OCPP-Statusanzeige (z. B. Codes, Meldungen zu
Aktivierung und Auflösung, Hinweise und Abhilfemaßnahmen)
• OCCP-Konfigurationsschlüssel für OCPP 1.5 und 1.6 (z. B. Schlüsselname und Beschreibung)
Übernehmen geänderter Parameter
Änderungen von Parametern werden nicht zwangsläufig nach dem Absenden übernommen. Um alle geänderten Parameter abzusenden, klicken Sie auf die Schaltfläche „Save & Restart“ unten auf der Registerkarte.
Gegebenenfalls erscheint ein Hinweis auf einen erforderlichen Neustart.
automatischerReboot des Ladereglers! Um eine einwandfreie Funktionalität zu gewährleisten, führt der
Laderegler einen regelmäßigen System-Reboot durch. Ist keine SIM-Karte eingelegt oder die Konfiguration
I
noch nicht auf die SIM-Karte abgestimmt, wird ein System-Reboot leicht mit einer Fehlfunktion verwechselt.
Nach dem Zugriff auf die Online-Konfigurationsoberfläche oder während sich ein Fahrzeug am
i
Ladesystem befindet, unterdrückt der Laderegler für wenigstens zwei Minuten die Durchführung eines
System-Reboots, damit alle Parameter erfolgreich konfiguriert werden können.
5.1.2 Konfiguration der Parameter per Fernzugriff
Das Ladesystem bzw. der Laderegler des Ladesystems ermöglicht die Konfiguration vieler Parameter mithilfe
der OCPP-Befehle GetConfiguration und ChangeConfiguration. Über diese Befehle können lokal konfigurierte
Kommunikationsparameter geändert werden. Eine Ausnahme bilden die SIM-Parameter, für die beim Wechsel
der SIM-Karte Maßnahmen vor Ort erforderlich sind.
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Konfiguration und Prüfung
5.1.3 Werkseinstellungen
Beim Zurücksetzen auf Werkseinstellungen werden alle Einstellungen gelöscht außer der Seriennummer.
i
Durch Anklicken der Schaltfläche „Operator
Default & Restart“ auf der Registerkarte
Operator werden geänderte Parameter der
Operator Konfiguration auf deren Standardwerte
zurückgesetzt.
Durch Anklicken der Schaltfläche „Settings
Default & Restart“ auf der Registerkarte Settings
werden geänderte Parameter auf die
Standardwerte zurückgesetzt.
Durch Anklicken der Schaltfläche „Manufacturer Default & Restart“ auf der Registerkarte Manufacturer werden geänderte Parameter der Manufacturer Konfiguration auf deren Standardwerte zurückgesetzt. Klicken Sie
auf die Schaltfläche „Factory Reset & Restart“, um den Laderegler auf Werkseinstellungen zurückzusetzen.
5.1.4 Prüfen und System-Bootvorgang
Nach erfolgter Konfiguration muss die Betriebsbereitschaft des Ladereglers getestet werden. Dies kann mittels eines Fahrzeugsimulators erfolgen. Folgendes wird überprüft:
• Ein erfolgreicher Bootvorgang hat stattgefunden (OCPP State - IDLE).
• Falls eine Backend-Verbindung aufgebaut werden soll, dass dies geschehen ist (Connection State CONNECTED).
• Eine Verbindung zum Zähler ist möglich (Meter configuration (OCPP)).
• Das Ver- bzw. Entriegeln des Steckers funktioniert.
Fehlermeldungen werden innerhalb der „Errorlist“ auf der Registerkarte State angezeigt.
Der Bootvorgang beginnt, sobald der Laderegler mit Spannung (12 V) versorgt ist. Nach etwa 30 s leuchtet die
LED „STATUS“ auf der Vorderseite des Ladereglers auf. Nach einer kurzen Zeit blinkt die LED „STATUS“ grün im
Falle eines erfolgreichen Bootvorgangs.
5.1.5 Konnektivität zum Backend
Verbindung des Ladereglers mit dem Backend
Die Registerkarte Settings aufrufen (http://192.168.123.123/operator/settings). Der Zugriff erfolgt über folgenden Benutzername und folgendes Kennwort:
• Benutzername: operator
• Passwort: yellow_zone
Unter „Connection Type“ sind die folgenden Optionen verfügbar:
• No Backend
• GSM (4G-Modem)
• Ethernet
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• USB
• WLAN
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GSM (4G-Modem)
Der „Access Point Name (APN)“ des zu verwendenden Mobilfunknetzes ist erforderlich, wenn eine Verbindung
zum Backend-System über das integrierte 4G-Modem hergestellt wird.
Ein Benutzername („APN Username“) und Passwort („APN Password“) können erforderlich sein, um den Access
Point zu authentifizieren.
APN-Informationen wie Benutzername und Passwort werden von Ihrem ausgewählten Mobilfunknetzbetreiber bereitgestellt. Eine Online-Verbindung zum Backend-System sollte innerhalb von 20 bis 120 s erfolgen. Bei Verbindungsproblemen kann auf der Registerkarte State die Empfangsfeldstärke (RSSI) geprüft werden. Falls eine PIN für die SIM-Karte erforderlich ist, muss sie auf der Registerkarte Operator
(http://192.168.123.123/operator) des Ladesystems konfiguriert werden. Ansonsten ist eine Verbindung zum
Backend nicht möglich. Mit einer hergestellten Verbindung zum Datennetzwerk ist das Lade-system nun verfügbar.
Die Verbindung zum Mobilfunknetz (und folglich zum Backend-System) besteht üblicherweise für die
i
Dauer von 6 bis 48 Stunden. Danach kann die Verbindung möglicherweise vom Mobilfunknetz getrennt
werden. Das Ladesystem erkennt die Verbindungstrennung und stellt die Verbindung automatisch wieder
her. Während der Verbindungswiederherstellung blinkt die LED „STATUS“ auf der Vorderseite des
Ladereglers in regelmäßigen Abständen.
Ethernet
Sofern der Laderegler während des Bootvorgangs über Ethernet mit einem gültigen Netzwerk verbunden ist
und im Netzwerk ein DHCP-Server vorhanden ist, bezieht der Laderegler eine IP-Adresse von diesem DHCPServer. Diese IP-Adresse, die dem Laderegler zugewiesen wird, kann durch die Zuweisung einer festen IPAdresse am DHCP-Server in Ihrem Netzwerk bestimmt werden. Mittels dieser IP-Adresse kann eine
Verbindung hergestellt werden.
Zusätzlich verwendet der Laderegler eine zweite IP-Adresse: 192.168.124.123 in der Subnetzmaske
255.255.255.0 (an der Ethernet-Schnittstelle).
Bei fehlendem DHCP-Server besteht die Möglichkeit, einem PC eine Host-Adresse aus dem Subnetz
i
192.168.124.x. zuzuweisen. Der Zugriff auf den Laderegler erfolgt über die IP-Adresse 192.168.124.123.
Die Haupteinstellungen für Ethernet/WLAN werden über die Registerkarte Operator (http://192.168.123.123/
operator) vorgenommen und enthalten:
• Modus für Netzwerkkonfiguration (z. B. automatische oder manuelle Konfiguration mit DHCP)
• Statische IP-Adresse für Netzwerkkonfiguration (der Ladestation)
• Statische Subnetzmaske für Netzwerkkonfiguration (d. h. 255.255.255.0)
5.1.6 Verriegelung und Entriegelung des Steckers
Nach dem Hochfahren und dem Herstellen einer Online-Verbindung kann die Verriegelung und Entriegelung
des Steckers überprüft werden, um sicherzugehen, dass die Typ-2-Steckdose korrekt mit dem Laderegler verbunden ist.
• Der Stecker des Ladesystems eines Fahrzeugs wird mit der Typ-2-Steckdose verbunden. Die
Steckdose sollte den Stecker automatisch verriegeln. Diese Verriegelung ist normalerweise hörbar.
Zur Überprüfung der Verriegelung leicht am Stecker ziehen.
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Konfiguration und Prüfung
• Um den Stecker wieder zu entriegeln, den Stecker vom Fahrzeug entfernen. Dieser Vorgang entriegelt automatisch die Steckdose des Ladesystems und das Kabel kann entfernt werden.
• Sollte der Verriegelungsmotor nicht erkannt werden (Fehler in der Errorlist: Could not detect type 2
locking actuator), oder ein ähnlicher Fehler auftreten, kann ein erneutes Anlernen des
Verriegelungsmotors mit Hilfe der Funktion „Redetect actuator“ angestoßen werden. Hierzu wird
die Funktion auf der Registerkarte Manufacturer auf On gesetzt und ein Neustart ausgelöst.
5.1.7 Autorisierung und Laden
Der Ladevorgang kann begonnen werden, indem eine beim Backend-System registrierte oder in der Whitelist
hinterlegte RFID-Karte nah an das RFID-Modul gehalten wird, das Schütz eingeschaltet wurde und ein
Stromfluss stattfindet. Der Laderegler ermöglicht zwei Betriebsarten:
• Autorisierung VOR dem Anschließen
• Autorisierung NACH dem Anschließen
Die Bedienungsmodi sind kurz im jeweiligen RFID-Modul-Handbuch beschrieben, das heruntergeladen werden kann unter www.bender.de/service-support/downloadbereich.
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6 Technische Daten
6.1 Tabellarische Daten
Isolationskoordination nach IEC 60664-1 / IEC 60664-3
Bemessungsspannung .....................................................................................................................................................................250 V
Überspannungskategorie ................................................................................................................................... II (innerhalb Klemme H)
Überspannungskategorie ......................................................................................................III (Klemme H und allen anderen Klemmen)
Bemessungs-Stoßspannung. ............................................................................................6 kV (Klemme H und allen anderen Klemmen)
Doppelte Isolierung nach ÜK III zwischen ................................................................................... Klemme H und allen anderen Klemmen
Basisisolierung nach ÜK II ........................................................................................................................................ .innerhalb Klemme H
Einsatzhöhe ..........................................................................................................................................≤ 2000 m über Meereshöhe (NN)
Versorgungsspannung (Klemme B (0V, +12V))
Nennspannung ............................................................................................................................................................................ DC 12 V
Betriebsbereich der Nennspannung ........................................................................................................................... DC 11,4 V…12,6 V
Max. Nennstrom .......................................................................................................................................................................... 750 mA
Max. Nennstrom ohne USB-Last . ................................................................................................................................................. 400 mA
Max. Nennstrom mit max. USB-Last ............................................................................................................................................. 750 mA
Fehlergleichstrom-Überwachungsmodul (RDC-M, Klemme A)
Messbereich ................................................................................................................................................................................. 100 mA
Ansprechwerte:
Differenzstrom In ...................................................................................................................................................................... .DC 6 mA
Ansprechtoleranz I
Wiederzuschaltwert:
DC 6 mA ....................................................................................................................................................................................... < 3 mA
SMA-Steckverbinder für 4G-Antenne (optional mit 4G-Modem, Klemme E)
.............................................................................................................................................................................. HSUPA: UL 5,76 MBit/s
STATUS (Frontplatte). ............................................................................................. Orange: Spannung ein/ System nicht betriebsbereit
...................................................................................................................................................................................Blau: System startet
................................................................................................................................Grün: System ist gestartet, noch nicht betriebsbereit
................................................................................................................................. Grün blinkend: System läuft, System betriebsbereit
Ethernet (Klemme D) ..............................................................................................................................Aus: keine Ethernet-Verbindung
............................................................................................................................. Grün leuchtend: Ethernet-Verbindung mit 100 Mbit/s
........................................................................................................................................ Grün blinkend: Datenaustausch mit 100 Mbit/s
................................................................................................................................ Gelb leuchtend: Ethernet-Verbindung mit 10 Mbit/s
...........................................................................................................................................Gelb blinkend: Datenaustausch mit 10 Mbit/s
Daten-Schnittstellen
USB-Host 1 (Klemme C1). .................................................................................................... USB-Anschluss Typ A; USB 2.0 max. 250 mA
USB-Host 2 (Klemme C2) ......................................................................................................USB-Anschluss Typ A; USB 2.0 max. 250 mA
CONFIG (Konfigurationsschnittstelle, Klemme F) ........................................................................................ Micro-USB-Anschluss Typ AB
SIM-Karte (nur mit 4G-Modem, Frontplatte) ........................................................................................................................... Micro-SIM
Control Pilot (Klemme B (CP)) ...........................................................................................................................................Nach IEC 61851
Proximity Pilot (Klemme B (PP)) ..................................................................................................................................... .Nach IEC 61851
Eingänge
Optokoppler (Klemme J (Opto 1 In+, Opto 1 In-))
Eingangsspannung ..................................................................................................................................................... DC 11,4 V…25,2 V
Eingangsstrom .................................................................................................................................................................... 2,3…6,4 mA
Weld-Check (Klemme H (WB, WA))
Eingangsspannung ....................................................................................................................................................... AC 180 V…277 V
Eingangsstrom ................................................................................................................................................................... .0,6…1,3 mA
Eingang PE (Klemme B (PE, PE))
Ausgänge
Kontaktdaten nach IEC 60947-5-1:
Relais (12 V) (Klemme J (Relais 13, Relais 14))
Bemessungsbetriebsspannung Ue ............................................................................................................................................... DC 24 V
Bemessungsbetriebsstrom I
......................................................................................................................................................... DC 1 A
e
minimale Kontaktbelastbarkeit .......................................................................................................................................1 mA bei ≥ 10 V
Schaltkontakt für Schütz (Klemme H (Relais 23, Relais 24))
Bemessungsbetriebsspannung Ue ............................................................................................................................................... AC 230 V
Bemessungsbetriebsstrom I
......................................................................................................................................................... AC 4 A
e
minimale Kontaktbelastbarkeit .............................................................................................................................50 mA bei ≥ 10 V (AC)
Arbeitstemperatur .............................................................................................................................................................-30…+ 70 °C
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CC613 Laderegler
Klimaklassen nach IEC 60721:
Ortsfester Einsatz (IEC 60721-3-3). .......................................................................... 3K23 (außer Kondensation, Wasser und Eisbildung)
Transport (IEC 60721-3-2) .................................................................................................................................................................2K11
Ortsfester Einsatz (IEC 60721-3-3) ...................................................................................................................................................3M11
Transport (IEC 60721-3-2) ..................................................................................................................................................................2M4
Max. Länge Anschlusskabel ..................................................................................................................................................... intern 2 m
Max. Länge Anschlusskabel ............................................................................................................................................................100 m
Anschlussart (Klemmenblöcke B und J) ������������������������������������������������������������������������������������������������������������� Federklemme
Flexibel mit Aderendhülse ohne Kunststoffhülse .....................................................................................0,25...1,5 mm² (AWG 24…16)
Flexibel mit Aderendhülse mit Kunststoffhülse ......................................................................................0,14...0,75 mm² (AWG 26…18)
Abisolierlänge ................................................................................................................................................................................ 10 mm
Max. Länge Anschlusskabel .................................................................................................................................................................2 m
Max. Länge Anschlusskabel (PE) .........................................................................................................................................................4 m
Flexibel mit Aderendhülse ohne Kunststoffhülse ......................................................................................0,25...1,5 mm² (AWG 24…16)
Flexibel mit Aderendhülse mit Kunststoffhülse .....................................................................................0,25...0,75 mm² (AWG 24…18)
Abisolierlänge ................................................................................................................................................................................ 10 mm
Max. Länge Anschlusskabel .............................................................................................................................................................250 m
Flexibel mit Aderendhülse ohne Kunststoffhülse ....................................................................................0,25…1,5 mm² (AWG 24…16)
Flexibel mit Aderendhülse mit Kunststoffhülse ....................................................................................0,25…0,75 mm² (AWG 24…18)
Abisolierlänge ................................................................................................................................................................................ 10 mm
Max. Länge Anschlusskabel .................................................................................................................................................................2 m
Zur Beurteilung der Konformität wurden folgende Normen herangezogen:
The assessment of this product has been based on the following standards:
tlinieRoHS directive
Angewandte Normen / Applied standards:
EN 50581:2012EN 62311:2008
EN IEC 61851-1 :2019IEC 61851-21-2:2018
EN 301 489-1V2.2.3ETSI EN 301 489-52 V1.1.0 Draft
EN 301 511V12.5.1EN 301 908-1V13.1.1
EN 301 908-13V11.1.2EN 301 908-2V11.1.2
EN ISO 15118-2 :2016EN ISO 15118-3:2016
IEC 62955:2018
Grünberg, den 27.04.2020
Anmerkung:Die Anlagen sind Bestandteildieser EU-Konformitätserklärung.
Remark:The annexes are part of this EUdeclaration.
WEEE-Reg.-Nr. DE 43 124 402Seite/page 1 / 2Ausgabe/revision: 1