Dieses Handbuch richtet sich an Fachpersonal der Elektrotechnik und Elektronik!
Bestandteil der Gerätedokumentation ist neben diesem Handbuch die
Verpackungsbeilage „Sicherheitshinweise für Bender-Produkte“.
Lesen Sie das Handbuch vor Montage, Anschluss und Inbetriebnahme des Geräts.
Bewahren Sie das Handbuch zum Nachschlagen griffbereit auf.
1.2 Kennzeichnung wichtiger Hinweise und Informationen
Gefahr! bezeichnet einen hohen Risikograd, der den Tod oder eine schwere Verletzung zur Folge hat.
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WarnunG! bezeichnet einen mittleren Risikograd, der den Tod oder eine schwere Verletzung zur Folge
haben kann.
I
Vorsicht! bezeichnet einen niedrigen Risikograd, der eine leichte oder mittelschwere Verletzung oder
Sachschaden zur Folge haben kann.
I
Informationen können bei einer optimalen Nutzung des Produktes behilflich sein.
i
1.2.1 Zeichen und Symbole
EntsorgungTemperaturbereichvor Staub schützen
CC613 Laderegler
vor Nässe schützenRecyclingRoHS
Richtlinien
1.3 Schulungen und Seminare
www.bender.de -> Fachwissen -> Seminare.
1.4 Lieferbedingungen
Es gelten die Liefer- und Zahlungsbedingungen der Firma Bender. Sie sind gedruckt oder als Datei bei Bender
erhältlich.
Für Softwareprodukte gilt:
„Softwareklausel zur Überlassung von Standard-Software als Teil von Lieferungen,
Ergänzung und Änderung der Allgemeinen Lieferbedingungen
für Erzeugnisse und Leistungen der Elektroindustrie“
1.5 Kontrolle, Transport und Lagerung
Kontrolle der Versand- und Geräteverpackung auf Transportschäden und Lieferumfang. Bei Lagerung der
Geräte ist auf Folgendes zu achten:
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Allgemeine Hinweise
1.6 Gewährleistung und Haftung
Gewährleistungs- und Haftungsansprüche bei Personen- und Sachschäden sind ausgeschlossen bei:
Nicht bestimmungsgemäßer Verwendung des Gerätes.
• Unsachgemäßem Montieren, Inbetriebnehmen, Bedienen und Warten des Gerätes.
• Nichtbeachten der Hinweise im Handbuch bezüglich Transport, Inbetriebnahme, Betrieb und
Wartung des Gerätes.
• Eigenmächtigen baulichen Veränderungen am Gerät.
• Nichtbeachten der technischen Daten.
• Unsachgemäß durchgeführten Reparaturen
• Verwendung von Zubehör und Ersatzteilen, die Bender nicht empfiehlt
• Katastrophenfällen durch Fremdkörpereinwirkung und höhere Gewalt.
• Montage und Installation mit nicht empfohlenen Gerätekombinationen.
Dieses Handbuch und die beigefügten Sicherheitshinweise sind von allen Personen zu beachten, die mit dem
Gerät arbeiten. Darüber hinaus sind die für den Einsatzort geltenden Regeln und Vorschriften zur
Unfallverhütung zu beachten.
1.7 Entsorgung von Bender Geräten
Beachten Sie die nationalen Vorschriften und Gesetze zur Entsorgung des Gerätes.
Weitere Hinweise zur Entsorgung von Bender-Geräten unter
www.bender.de -> Service & Support.
1.8 Sicherheit
Die Verwendung des Geräts außerhalb der Bundesrepublik Deutschland unterliegt den am Einsatzort geltenden Normen und Regeln. Innerhalb Europas gilt die europäische Norm EN 50110.
Gefahr! Lebensgefahr durch Stromschlag! Bei Berühren von unter Spannung stehenden Anlagenteilen
besteht die Gefahr
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• eines lebensgefährlichen elektrischen Schlages,
• von Sachschäden an der elektrischen Anlage,
• der Zerstörung des Gerätes.
Stellen Sie vor Einbau des Gerätes und vor Arbeiten an den Anschlüssen des Gerätes sicher, dass die Anlage
spannungsfrei ist. Beachten Sie die Regeln für das Arbeiten an elektrischen Anlagen.
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CC613 Laderegler
2 Funktion
Lokaler Zugriff auf den Laderegler
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Ein lokaler Zugriff auf den Laderegler ist entweder als Operator oder als Manufacturer möglich. Weitere
Details sind in Kapitel 5.1.1 beschrieben.
Einen Operator-Zugriff erhält man über die URL http://192.168.123.123/operator:
- Benutzername: operator
- Kennwort: yellow_zone
Der Manufacturer erhält über die URL http://192.168.123.123/manufacturer den Zugriff auf den HerstellerBereich:
- Benutzername: manufacturer
- Kennwort: orange_zone
Standardpasswörter sollten zum Schutz vor unberechtigtem Zugriff geändert werden.
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2.1 Bestimmungsgemäße Verwendung
Der Laderegler CC613, nachfolgend als „Laderegler“ bezeichnet, ist der Hauptbestandteil eines Ladesystems.
Er ist für die Verwendung in Ladestationen für Elektrofahrzeuge, in Wallboxen oder Ladepunkten an
Straßenlaternen bestimmt. Der Laderegler steuert Typ-1- und Typ-2-Steckdosen sowie fest montierte Kabel. Er
ermöglicht einen Aufbau in Übereinstimmung mit den Anforderungen der derzeitigen Normen, z. B. IEC
61851-1 und IEC 62955.
2.2 Produktmerkmale (variantenabhängig)
• Laderegler gem. IEC 61851-1 (Ladebetriebsart 3)
• Master- und Slave-Betrieb konfigurierbar
– Zum Aufbau von Ladestationen mit zwei Ladepunkten: 1 Charge-Controller als Datengateway
mit 4G-Modem und 1 Charge-Controller als Slave ohne 4G-Modem
• Dynamisches Lastmanagement, um die zur Verfügung stehende Leistung optimal unter allen
Ladepunkten aufzuteilen und die jeweils maximale Leistung dem Fahrzeug zu signalisieren
• Fehlergleichstrom-Überwachungsmodul (externes RCD Typ A notwendig), unterschiedliche
Kabellängen auswählbar
• Integrierte Not-Entriegelung (Emergency Opener) zur Motoransteuerung (Ver-/Entriegeln) und
Überwachung der 12 V Versorgungsspannung
• Integrierbar in ein- oder dreiphasige Netze bis zu 80 A
• OCPP 1.5 und OCPP 1.6 konform mit JSON, SOAP
• Unterstützte Mobilfunkstandards: 4G (LTE), 3G (UMTS) und 2G (GSM) mit integriertem 4G-Modem
• 3 USB-Schnittstellen:
– 1 CONFIG-Schnittstelle zur lokalen Konfiguration und zur Installation von Software-Updates
– 2 USB-Host-Schnittstellen
• Control Pilot- und Proximity Pilot-Kommunikation (nach IEC 61851-1)
• Konfigurierbare Unterstützung für zusätzliche SCHUKO-Steckdosen
• Zähler-Schnittstelle: Modbus TCP und RTU
• Externe Modbus-Schnittstelle für Fernsteuerung über Energy-Management-Systeme
• Benutzerschnittstellen-Module für kundenspezifische Anwendungen (z. B. RFID, LED, Antenne)
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Funktion
• Konfigurierbare 2-Kanal-Erweiterungsschnittstelle für den Eingang/Ausgang für zusätzliche
Funktionen
• Interner Temperatursensor zur Reduzierung des Ladestroms abhängig von der
Umgebungstemperatur
• ISO 15118 Powerline Communication (PLC) für Plug & Charge und Verbrauchermanagementsysteme
2.3 Produktbeschreibung
Der Laderegler überwacht die interne Hardware von Ladesystemen, wie den Zähler, das Benutzerschnittstellen-Modul oder die Steckdose. Er kann als „Always-on-System“ betrieben werden, das immer mit einem Mobilfunknetz verbunden ist. In der Mastervariante wird der Mobilfunkstandard 4G unterstützt.
Die Kommunikation mit einem Backend-System ist über das Anwendungsprotokoll OCPP möglich. Sämtliche
spezifizierten Meldungen in OCPP sowie einige herstellerspezifische Erweiterungen, die auf der DataTransferMeldung beruhen, werden unterstützt. Integrationserprobungen mit den Backend-Implementierungen von
Anbietern (z. B. has·to·be, Virta und NewMotion) wurden erfolgreich durchgeführt.
Produktvarianten siehe Kapitel „Bestellangaben“.
2.4 Funktionsbeschreibung
Das Ladesystem besteht aus mindestens einem RCD Typ A und einem Schütz. Diese sind direkt an eine Typ-1oder Typ-2-Steckdose oder an ein fest montiertes Kabel mit einem Typ-1- oder Typ-2-Stecker angeschlossen
(siehe Kapitel „Ladesystem mit Typ-2-Steckdose“).
2.4.1 Allgemeine Funktionen
• Das Ladesystem kann durch einen Zähler ergänzt werden. Bei digitalem Auslesen des
Energieverbrauchs ist ein Modbus-Zähler erforderlich. Die Modbus-RTU-Leitungen sind direkt an
das Gerät angeschlossen.
• Für den Betrieb ist eine 12 V-Spannungsversorgung erforderlich.
• Verwendung eines RFID-Moduls zur einfachen Benutzerinteraktion.
• Der Stromfluss in Fahrzeugrichtung wird mittels Freischaltung des Schütz durch ein integriertes 230
V-Steuerrelais freigegeben.
• Verwendung einer Micro-SIM-Karte (nicht im Lieferumfang enthalten):
Der SIM-Karten-Einschub (nur bei Datengateways mit 4G-Modem vorhanden) befindet sich auf der
Vorderseite des Ladereglers. Die SIM-Karte kann mit einer PIN gesichert sein, die über die
Registerkarte Operator konfiguriert wird. Die APN-Einstellungen für die SIM-Karte werden über die
Registerkarte Operator konfiguriert.
• Bei Datengateways mit 4G-Modem befindet sich ein Anschluss für eine 4G-Antenne auf der
Vorderseite.
• Zur Fehlerstromerfassung eines Wechselstrom-Ladesystems verfügt der Laderegler über eine integrierte Fehlergleichstrom-Überwachungseinrichtung (RDC-M). Diese nutzt einen extern angeschlossenen Messstromwandler. Mit der integrierten Überwachung des DC-Fehlerstroms ist ein RCD Typ
A im Ladesystem ausreichend.
• Der Datenaustausch zwischen dem Elektrofahrzeug und dem Ladesystem wird über eine
ISO 15118-kompatible Powerline Communication (PLC) ermöglicht.
• Dynamisches Lastmanagement (DLM):
Der Laderegler beinhaltet eine DLM-Software, die unabhängig von einer Backend- Anbindung voll
nutzbar ist. Sie erkennt auf welcher Phase mit welchem Ladestrom geladen wird und vermeidet so
das Auftreten von Lastspitzen und Schieflast. Maximale Anzahl Ladepunkte in einem Netzwerk: 250.
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CC613 Laderegler
• Datenmanagement- und Kontrollfunktionen des Ladereglers:
– Beendigung des Ladevorgangs nach Auslösen der Fehlerstrom-Schutzeinrichtung (RCD) auf-
grund eines Differenzstroms.
– Erkennen von kritischen Fehlerströmen durch den RCM-Sensor. Für den Fahrzeughalter kann
dies als Frühwarnung dienen, sofern der Laderegler mit einem Energiemanagementsystem verbunden ist und es diese Funktion unterstützt.
• Externe Modbus-Schnittstelle zur erweiterten Steuerung des Controllers über ein Energie-
Management-System, unabhängig von einer Backend-Anbindung.
Der Laderegler mit Fehlergleichstrom-Überwachungsmodul (RDC-M) funktioniert nur in Kombination mit
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dem Messstromwandler (separat bestellbar).
Vorsicht! Beschädigungsgefahr beim Herausziehen des
Messstromwandler-Steckers! Wird der Messstromwandler-Stecker zu
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fest herausgezogen, kann das Gehäuse mitsamt der inneren Bauteile
beschädigt werden. Nutzen Sie eine Spitzzange zum Entriegeln des
Messstromwandler-Steckers.
2.4.2 Kontrolle des Verbraucherstroms und der Kühlung
(Temperaturüberwachung)
Der Laderegler verfügt über einen Temperatursensor, der eine Schätzung der Temperatur in der Umgebung
des Ladereglers ermöglicht. Basierend auf dieser Schätzung kann der Ladestrom dynamisch reduziert oder der
Ladevorgang sogar unterbrochen werden. Diese Eigenschaft dient dem Erhalt einer Gehäuseinnentemperatur,
die sich in dem zulässigen Bereich für die in einem Ladesystem zum Einsatz kommenden Komponenten bewegt. Auf der Registerkarte Manufacturer können zwei Temperatur-grenzwerte zur Ladestromreduzierung
und Ladeunterbrechung eingestellt werden.
Die tatsächliche Temperatur wird von der Eigenerwärmung beeinflusst,
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die der Laderegler selbst produziert.
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Maße und Montage
111 (112,3*)
23,5
3 Maße und Montage
3.1 Abmessungen
99
Abb. 3–1 Hinweis: Abmessungen in mm gemäß ISO 2768 - m
3.2 Montage
* Abmessung mit Antennenanschluss
2.
3.
1.
Montage auf Hutschiene
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Seitlicher Abstand zu anderen Betriebsmitteln: 6 mm (Eigenerwärmung)
Bei horizontaler Einbaulage reduziert sich die max. Arbeitstemperatur um 15 °C (siehe „Sonstiges“ in technischen Daten).
Click!
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