Im INTERBUS-S Verfahren werden die Daten seriell in einem geschlossenen Ring durch
alle Teilnehmer geschoben, bis sie in den zugehörigen Empfängern angekommen sind.
Dadurch können gleichzeitig Daten empfangen und gesendet werden. Die Zahl der Nutzdaten pro Teilnehmer muss dabei immer konstant bleiben. Abgeschaltete Teilnehmer sind am
davorliegenden Gerät vom Bus zu trennen, da sonst der Bus nicht korrekt konfiguriert wird.
Das elektropneumatische Druckregelventil wird als Fernbusteilnehmer in das INTERBUS-S
System integriert. Es ist jedoch zu beachten, dass das Gerät nicht an einen 8-Leiter-Bus,
sondern nur über einen 2-Leiter-Bus (beim Installationsbus auch 5-Leiter Fernbus genannt)
angesteuert werden kann. Gegebenenfalls muss ein Busumsetzer (z.B.IBS 24 BK/LC 2) vor
dem Regelventil installiert werden.
Ein Anschluss an den Peripheriebus ist nicht möglich.
1.1 Grundlagen der Adressierung
Die physikalische Adresse ergibt sich aus der Lage im INTERBUS-S System. Sie kann nur
durch Änderung der Reihenfolge der Teilnehmer verändert werden. Unterschieden werden
die Teilnehmer anhand Ihrer Identifikation.
Die Master-Anschaltbaugruppe verhält sich in der SPS wie eine parallele E/A-Baugruppe.
Die mitgelieferte Software ermöglicht es, den physikalischen Adressen beliebige
E/A-Adressen zu zuweisen. Nach dem Einfügen oder Entfernen eines Teilnehmers verschieben sich die Adressen im Ring. Erst ein INTERBUS-S RESET und eine anschließende
Neuinitialisierung ermöglichen eine erneute Datenübertragung.
2 Prinzipielle Funktion des Regelventils
Zur Druckregelung im Gerät wird ein Mikrocontroller eingesetzt. Der seriell empfangene
Sollwert wird mit dem ermittelten Istwert aus dem eingebauten Drucksensor verglichen. Bei
Differenzen zwischen den beiden Werten wird die Belüftungs- oder Entlüftungsspule angesteuert. Zur Reduzierung der Temperatur der Magnete wird der Ansteuerstrom reduziert,
wenn Sollwerte kleiner als 30 mbar angelegt werden oder wenn der Vordruck zu niedrig
ist. Das Gerät braucht nicht abgeschaltet werden, wenn die Luftzufuhr abgeschaltet ist.
Sollwert-Istwert
Das Regelventil verfügt über eine Auflösung von 10 Bit für den seriellen Sollwert und den
seriellen Istwert. Der Sollwert und Istwertbereich liegt für die 10 bar Ausführung im Bereich
vom 0 - 1000 (03E8 hex) bei einer Auflösung von 10 mbar pro digit. Sollwerte unter 30 mbar
werden als 0 mbar interpretiert.
Testbit
Mit Hilfe des Testbits kann der Übertragungsweg vom Master zum Gerät und zurück getestet werden. Setzt der Master das Bit auf 1 oder 0, so sendet das Gerät dieses Bit als 0 oder
1 wieder zurück.
X X X X X X X X X X
Sollwert/Istwert 10 Bit
X
Testbit
Datenformat
2.2 Einschalt- und Fehlerverhalten
Nach dem Einschalten des Gerätes wird der Sollwert 0 bar ausgeregelt. Dieser Sollwert wird
auch bei Unterbrechung des Busses oder nach einem INTERBUS-RESET vorgegeben. Bei
Unterbrechung der Versorgungsspannung wird keine Spule mehr angesteuert, so dass der
Druck erhalten bleibt, wenn keine Luftentnahme stattfindet. Eine Unterbrechung der Nutzdatenübertragung (LED BA erlischt, LED CC leuchtet weiterhin) hat keinen Einfluss auf den
Sollwert.
2.3 Initialisierung und Identifikation
Das Prinzip des INTERBUS-S, das serielle Schieben in einem Ring, erlaubt Senden und
Empfangen in einem Zyklus. Nachdem der korrekte Sollwert im Teilnehmer angekommen
und ausgewertet ist, ersetzt das Gerät die Daten durch den Istwert. Im nächsten Zyklus erfolgt das Schieben der Istwertdaten in den Master, während ein neuer Sollwert in den Ring
eingespeist wird.
Wenn der Master nach dem Einschalten eine Initialisierung startet, melden alle Teilnehmer
die eingestellte Datenlänge und die Identifikation. Der E/P-Druckregler arbeitet immer mit
einer festen Datenlänge von einem Wort (Längencode 1) und der Identifikation 33H (analoges Ein-/Ausgabegerät).
Das Druckregelventil muss über einen separaten Stecker versorgt werden. Dabei ist eine
externe Sicherung von M 2,5 A zu verwenden.
3.2 Datenstecker und Datenleitung
Der INTERBUS-S stellt einen physikalisch geschlossenen Ring dar, jedoch erfolgt die Rückleitung im selben Kabel. Die Verbindung zu einem Gerät mit niedrigerer physikalischer Adresse wird als Eingangsschnittstelle bezeichnet, mit höherer als Ausgangsschnittstelle. Der
Anschluss des Gerätes ist als Fernbus ausgeführt und besitzt zwei 9 polige DSUB Verbindungen am Gerät. Es wird ein asynchrones 2 Leiterprotokoll nach RS 485 benutzt. Das
Buskabel benötigt daher 5 Signalleitungen. Bei der Auswahl und der Verlegung des
Buskabels sind die Hinweise im Installationshandbuch der Firma Phoenix Contact (Best.
Nr. 27 54 28 6) zu beachten.
Die INTERBUS-S Schnittstelle für den Fernbus hat folgende Belegung:
Belegung des Steckers und der Buchse
Der Anschluss RBST dient zur Erkennung der physikalischen Lage des Teilnehmers im
Ring. Im Stecker des abgehenden Fernbuskabels muss dieser mit +5V beschaltet werden
(Verbindung von Anschluss 5 nach 9). Hierdurch wird der Eingang RBST bei gestecktem
Fernbuskabel auf 5V gelegt und das Gerät erkennt, dass es nicht der letzte Teilnehmer im
Ring ist. Bei fehlendem Ausgangsstecker wird die weiterführende Schnittstelle abgeschaltet und der Ring im Gerät geschlossen.
Der Schirm des Übertragungskabels sollte möglichst nahe am Automatisierungsgerät
durch eine Erdungsschelle oder am Schrankeintritt über eine Schirmschiene geerdet werden. Der Schirm muss bis zum Datenstecker am Automatisierungsgerät weitergeführt
werden, ohne ihn nochmals zu erden.
Am Druckregelventil müssen der Schirm des Dateneingangskabels und die Geräteerde
über das leitende Gehäuse des Steckers verbunden werden. Bei mangelhafter Erdverbindung der Einheit und starken Störungen kann es zu Erdschleifen auf dem Schirm kommen, die Übertragung stören. Der Schirm des Eingangskabels darf dann nicht mit dem
leitenden Gehäuse des Steckers verbunden sein, sondern wird über einen in der Einheit
integrierten Koppelkondensator auf die Geräteerde bezogen.
3.4 Anzeige und Diagnose
Auf der Geräteoberseite zeigen vier Leuchtdioden (LED) den Zustand der INTERBUS-S
Schnittstelle an.
Erläuterung der Diagnose Leuchtdioden:
CC stellt die Überwachung der Bushardware des ankommenden Busses dar. Ist die Ka-
belverbindung in Ordnung und der INTERBUS-S Master nicht im Reset, so leuchtet
CC. Bei einem INTERBUS-S Reset oder beim Einschalten der Betriebsspannung
geht die LED aus.
RD zeigt die Abschaltung des weiterführenden Fernbusses dar. Der Zustand dieser LED
ist normalerweise aus.
+5V zeigt an, dass die Elektronik der INTERBUS-S Platine mit Spannung versorgt wird.
BA zeigt die Aktivität des Datentransfers. Die LED ist an wenn Nutzdatentransfer statt-
findet.
8858903933 / 07.03
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