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Buskoppler BDC, B-Design
Bus coupler for BDC, B-Design
Coupleur de bus pour BDC, design B
Accoppiatore bus per BDC, design B
Acoplador de bus para BDC, diseña B
Fältbussnod för BDC, B-Design
Diese Anleitung enthält wichtige Informationen, um den
Buskoppler sicher und sachgerecht zu montieren, zu bedienen,
zu warten und einfache Störungen selbst zu beseitigen.
OLesen Sie diese Anleitung vollständig und insbesondere das
Kapitel 2 „Sicherheitshinweise“auf Seite 8, bevor Sie mit der
Buskoppler arbeiten.
1.2Erforderliche und ergänzende
Dokumentationen
ONehmen Sie das Produkt erst in Betrieb, wenn Ihnen
folgende Dokumentationen vorliegen und Sie diese
verstanden und beachtet haben.
Tabelle 1: Erforderliche und ergänzende Dokumentationen
Titel
Dokumentation des
Ventilsystems HF03-LG
Dokumentation des
Ventilsystems HF04 D-SUB
Anlagendokumentation
Dokumentnummer
R412008233Anleitung
R412015493Anleitung
Dokumentart
Weitere Angaben zu Komponenten entnehmen Sie dem OnlineKatalog unter www.aventics.com/pneumatics-catalog.
Deutsch
6AVENTICS | PROFIBUS DP | R412009414-BDL-001-AE
Zu dieser Dokumentation
1.3Darstellung von Informationen
Damit Sie mit dieser Dokumentation schnell und sicher mit
Ihrem Produkt arbeiten können, werden einheitliche
Sicherheitshinweise, Symbole, Begriffe und Abkürzungen
verwendet. Zum besseren Verständnis sind diese in den
folgenden Abschnitten erklärt.
1.3.1Sicherheitshinweise
In dieser Dokumentation stehen Sicherheitshinweise vor einer
Handlungsabfolge, bei der die Gefahr von Personen- oder
Sachschäden besteht. Die beschriebenen Maßnahmen zur
Gefahrenabwehr müssen eingehalten werden.
Sicherheitshinweise sind wie folgt aufgebaut:
SIGNALWORT
Art und Quelle der Gefahr
Folgen bei Nichtbeachtung
OMaßnahme zur Gefahrenabwehr
W Warnzeichen: macht auf die Gefahr aufmerksam
W Signalwort: gibt die Schwere der Gefahr an
WArt und Quelle der Gefahr: benennt die Art und Quelle der Gefahr
W Folgen: beschreibt die Folgen bei Nichtbeachtung
W Abwehr: gibt an, wie man die Gefahr umgehen kann
AVENTICS | PROFIBUS DP | R412009414-BDL-001-AE7
Zu dieser Dokumentation
Tabelle 2: Gefahrenklassen nach ANSI Z535.6-2006
Warnzeichen, SignalwortBedeutung
Kennzeichnet eine gefährliche
GEFAHR
WARNUNG
VORSICHT
ACHTUNG
Situation, in der Tod oder schwere
Körperverletzung eintreten werden,
wenn sie nicht vermieden wird
Kennzeichnet eine gefährliche
Situation, in der Tod oder schwere
Körperverletzung eintreten können,
wenn sie nicht vermieden wird
Kennzeichnet eine gefährliche
Situation, in der leichte bis
mittelschwere Körperverletzungen
eintreten können, wenn sie nicht
vermieden wird
Sachschäden: Das Produkt oder die
Umgebung können beschädigt
werden.
1.3.2Symbole
Die folgenden Symbole kennzeichnen Hinweise, die nicht
sicherheitsrelevant sind, jedoch die Verständlichkeit der
Dokumentation erhöhen.
Tabelle 3: Bedeutung der Symbole
SymbolBedeutung
Wenn diese Information nicht beachtet wird, kann das
Produkt nicht optimal genutzt bzw. betrieben werden.
O
1.
2.
3.
einzelner, unabhängiger Handlungsschritt
nummerierte Handlungsanweisung:
Die Ziffern geben an, dass die Handlungsschritte
aufeinander folgen.
Deutsch
8AVENTICS | PROFIBUS DP | R412009414-BDL-001-AE
Sicherheitshinweise
1.3.3Abkürzungen
In dieser Dokumentation werden folgende Abkürzungen
verwendet:
Tabelle 4: Abkürzungen
AbkürzungBedeutung
VSVentilsystem
GSDGerätestammdaten
EP-Endplatte Endplatte mit elektrischen und pneumatischen
P-EndplatteEndplatte mit pneumatischen Anschlüssen
Anschlüssen
2Sicherheitshinweise
2.1Zu diesem Kapitel
Das Produkt wurde gemäß den allgemein anerkannten Regeln
der Technik hergestellt. Trotzdem besteht die Gefahr von
Personen- und Sachschäden, wenn Sie dieses Kapitel und die
Sicherheitshinweise in dieser Dokumentation nicht beachten.
OLesen Sie diese Dokumentation gründlich und vollständig,
bevor Sie mit dem Produkt arbeiten.
OBewahren Sie die Dokumentation so auf, dass sie jederzeit
für alle Benutzer zugänglich ist.
OGeben Sie das Produkt an Dritte stets zusammen mit den
erforderlichen Dokumentationen weiter.
2.2Bestimmungsgemäße Verwendung
Bei dem Produkt handelt es sich um eine elektropneumatische
Anlagenkomponente.
Sie dürfen das Produkt wie folgt einsetzen:
W ausschließlich im industriellen Bereich. Für den Einsatz im
Wohnbereich (Wohn-, Geschäfts- und Gewerbebereich) ist
AVENTICS | PROFIBUS DP | R412009414-BDL-001-AE9
Sicherheitshinweise
eine Einzelgenehmigung bei einer Behörde oder Prüfstelle
einzuholen. In Deutschland werden solche
Einzelgenehmigungen von der Regulierungsbehörde für
Telekommunikation und Post (RegTP) erteilt.
W unter Einhaltung der in den technischen Daten genannten
Leistungsgrenzen
Das Produkt ist für den professionellen Gebrauch und nicht für
die private Verwendung bestimmt.
Die bestimmungsgemäße Verwendung schließt auch ein, dass
Sie diese Dokumentation und insbesondere das Kapitel
„Sicherheitshinweise“ vollständig gelesen und verstanden
haben.
2.3Nicht bestimmungsgemäße Verwendung
Jeder andere Gebrauch als in der bestimmungsgemäßen
Verwendung beschrieben ist nicht bestimmungsgemäß und
deshalb unzulässig.
Wenn ungeeignete Produkte in sicherheitsrelevanten
Anwendungen eingebaut oder verwendet werden, können
unbeabsichtigte Betriebszustände in der Anwendung auftreten,
die Personen- und/oder Sachschäden verursachen können.
Setzen Sie daher ein Produkt nur dann in sicherheitsrelevanten
Anwendungen ein, wenn diese Verwendung ausdrücklich in der
Dokumentation des Produkts spezifiziert und erlaubt ist.
Für Schäden bei nicht bestimmungsgemäßer Verwendung
übernimmt die AVENTICS GmbH keine Haftung. Die Risiken bei
nicht bestimmungsgemäßer Verwendung liegen allein beim
Benutzer.
Als nicht bestimmungsgemäße Verwendung gilt, wenn Sie den
Buskoppler
W außerhalb der Anwendungsgebiete verwenden, die in dieser
Anleitung genannt werden,
W unter Betriebsbedingungen verwenden, die von den in
dieser Anleitung beschriebenen abweichen.
W verändern oder umbauen
Deutsch
10AVENTICS | PROFIBUS DP | R412009414-BDL-001-AE
Sicherheitshinweise
2.4Qualifikation des Personals
Die in dieser Dokumentation beschriebenen Tätigkeiten
erfordern grundlegende Kenntnisse der Elektrik und Pneumatik
sowie Kenntnisse der zugehörigen Fachbegriffe. Um die sichere
Verwendung zu gewährleisten, dürfen diese Tätigkeiten daher
nur von einer entsprechenden Fachkraft oder einer
unterwiesenen Person unter Leitung einer Fachkraft
durchgeführt werden.
Eine Fachkraft ist, wer aufgrund seiner fachlichen Ausbildung,
seiner Kenntnisse und Erfahrungen sowie seiner Kenntnisse
der einschlägigen Bestimmungen die ihm übertragenen
Arbeiten beurteilen, mögliche Gefahren erkennen und
geeignete Sicherheitsmaßnahmen treffen kann. Eine Fachkraft
muss die einschlägigen fachspezifischen Regeln einhalten.
2.5Allgemeine Sicherheitshinweise
W Beachten Sie die gültigen Vorschriften zur Unfallverhütung
und zum Umweltschutz.
W Beachten Sie die Sicherheitsvorschriften und -bestimmungen
des Landes, in dem das Produkt eingesetzt/angewendet wird.
W Verwenden Sie AVENTICS-Produkte nur in technisch
einwandfreiem Zustand.
W Beachten Sie alle Hinweise auf dem Produkt.
W Personen, die AVENTICS-Produkte montieren, bedienen,
demontieren oder warten dürfen nicht unter dem Einfluss
von Alkohol, sonstigen Drogen oder Medikamenten, die die
Reaktionsfähigkeit beeinflussen, stehen.
W Verwenden Sie nur vom Hersteller zugelassene Zubehör-
und Ersatzteile, um Personengefährdungen wegen nicht
geeigneter Ersatzteile auszuschließen.
W Halten Sie die in der Produktdokumentation angegebenen
technischen Daten und Umgebungsbedingungen ein.
W Wenn in sicherheitsrelevanten Anwendungen ungeeignete
Produkte eingebaut oder verwendet werden, können
unbeabsichtigte Betriebszustände in der Anwendung
AVENTICS | PROFIBUS DP | R412009414-BDL-001-AE11
Sicherheitshinweise
auftreten, die Personen- und/oder Sachschäden
verursachen können. Setzen Sie daher ein Produkt nur dann
in sicherheitsrelevante Anwendungen ein, wenn diese
Verwendung ausdrücklich in der Dokumentation des
Produkts spezifiziert und erlaubt ist.
W Sie dürfen das Produkt erst dann in Betrieb nehmen, wenn
festgestellt wurde, dass das Endprodukt (beispielsweise
eine Maschine oder Anlage), in das die AVENTICS-Produkte
eingebaut sind, den länderspezifischen Bestimmungen,
Sicherheitsvorschriften und Normen der Anwendung
entspricht.
2.6Produkt- und technologieabhängige
Sicherheitshinweise
W Belasten Sie das Gerät unter keinen Umständen
mechanisch. Stellen Sie keine Gegenstände darauf ab.
W Stellen Sie sicher, dass die Spannungsversorgung
innerhalb der angegebenen Toleranz der Module liegt.
W Beachten Sie die Sicherheitshinweise der Betriebsanleitung
Ihres Ventilsystems.
W Alle Komponenten werden aus einem 24-V-Netzteil
versorgt. Das Netzteil muss mit einer sicheren Trennung
nach EN 60742, Klassifikation VDE 0551 ausgerüstet sein.
Damit gelten die entsprechenden Stromkreise als SELV/
PELV-Stromkreise nach IEC 60364-4-41.
W Schalten Sie die Betriebsspannung aus, bevor Sie Stecker
verbinden oder trennen.
Deutsch
12AVENTICS | PROFIBUS DP | R412009414-BDL-001-AE
Sicherheitshinweise
Bei der MontageW Die Gewährleistung gilt nur für die ausgelieferte
Konfiguration. Die Gewährleistung erlischt bei fehlerhafter
Montage.
W Schalten Sie immer den betreffenden Anlagenteil
spannungsfrei und drucklos, bevor Sie das Gerät montieren
oder demontieren. Sorgen Sie dafür, dass die Anlage
während der Montagearbeiten gegen Wiederanschalten
gesichert ist.
W Erden Sie die Module und das Ventilsystem. Beachten Sie
die folgenden Normen bei der Installation des Systems:
– DIN EN 50178, Klassifikation VDE 0160
– VDE 0100
Bei der InbetriebnahmeW Die Installation darf nur in spannungsfreiem und
drucklosem Zustand und nur durch geschultes
Fachpersonal erfolgen. Führen Sie die elektrische
Inbetriebnahme nur in drucklosem Zustand durch, um
gefährliche Bewegungen der Aktoren zu vermeiden.
W Nehmen Sie das System nur in Betrieb, wenn es komplett
montiert, korrekt verdrahtet und konfiguriert ist, und
nachdem Sie es getestet haben.
W Das Gerät unterliegt der Schutzklasse IP65. Stellen Sie vor
der Inbetriebnahme sicher, dass alle Dichtungen und
Verschlüsse der Steckerverbindungen dicht sind, um zu
verhindern, dass Flüssigkeiten und Fremdkörper in das
Gerät eindringen können.
Während des BetriebsW Sorgen Sie für genügend Luftaustausch bzw. für
ausreichend Kühlung, wenn Ihr Ventilsystem Folgendes
aufweist:
– volle Bestückung
– Dauerbelastung der Magnetspulen
Bei der ReinigungW Verwenden Sie niemals Lösemittel oder aggressive
Reinigungsmittel. Reinigen Sie das Gerät ausschließlich mit
einem leicht feuchten Tuch. Verwenden Sie dazu
ausschließlich Wasser und ggf. ein mildes Reinigungsmittel.
AVENTICS | PROFIBUS DP | R412009414-BDL-001-AE13
Einsatzbereiche
3Einsatzbereiche
Der Buskoppler dient zur elektrischen Ansteuerung der Ventile
über das PROFIBUS-Feldbussystem.
Der Buskoppler ist ausschließlich für den Betrieb als Slave an
einem Bussystem PROFIBUS DP nach EN 50170 Teil 2
bestimmt.
4Lieferumfang
Im Lieferumfang sind enthalten:
W 1 Ventilsystem gemäß Konfiguration und Bestellung
W 1 Betriebsanleitung zum Ventilsystem
W 1 Betriebsanleitung zum Buskoppler
Das VS wird individuell konfiguriert. Die genaue
Konfiguration können Sie sich mit Ihrer Bestellnummer im
Internet-Konfigurator von AVENTICS anzeigen lassen.
Deutsch
14AVENTICS | PROFIBUS DP | R412009414-BDL-001-AE
Gerätebeschreibung
5Gerätebeschreibung
Der Buskoppler ermöglicht die Ansteuerung des VS über ein
PROFIBUS-Feldbussystem. Neben dem Anschluss von
Datenleitungen und Spannungsversorgungen ermöglicht der
Buskoppler die Einstellung verschiedener Parameter sowie die
Diagnose über LEDs. Eine detaillierte Beschreibung des
Buskopplers finden Sie im Kapitel „Gerätekomponenten“ ab
Seite 16.
Die nachfolgende Gesamtübersicht gibt einen Überblick über
das gesamte Ventilsystem und seine Komponenten. Das VS
selbst wird in einer eigenen Betriebsanleitung beschrieben.
AVENTICS | PROFIBUS DP | R412009414-BDL-001-AE15
Gerätebeschreibung
5.1Gesamtübersicht Ventilsystem und Module
Das Ventilsystem setzt sich, je nach Bestellumfang, aus den in
Abbildung 1 „Gesamtübersicht: Beispielkonfiguration
Buskoppler mit montiertem VS“ dargestellten Komponenten
zusammen:
3
2
1
Abb. 1: Gesamtübersicht: Beispielkonfiguration Buskoppler mit montiertem VS
1 Buskoppler, Typ B-Design
2 EP-Endplatte für HF03 LG oder HF04
3 Ventilträger
1)
Mit eigener Betriebsanleitung.
1)
Deutsch
16AVENTICS | PROFIBUS DP | R412009414-BDL-001-AE
Gerätebeschreibung
5.2Gerätekomponenten
5.2.1Buskoppler
9
8
1
7
6
2
3
4
9
Abb. 2: Übersicht über den Buskoppler
1 LED-Anzeigen für Diagnosemeldungen
2 BTN-Beschriftungsfeld
3 X71 (BUS IN) Anschluss für den Buskoppler zur Ansteuerung der Ventile
4X72 (BUS OUT) Anschluss zur Ansteuerung weiterer PROFIBUS-Slaves
1)
5 X10 (POWER) Anschluss zur Spannungsversorgung der Ventilspulen
6 Schraubkappe A
0,6 + 0,2 Nm: Schiebeschalter S4 (Ventilzuordnung zur
Versorgungsspannung)
8 FE-Anschluss 4 + 0,5 Nm
9 Tasche für Einsteckschilder (siehe „Ersatzteile und Zubehör“ auf Seite 45
1)
Steckerbelegung siehe Seite 20.
5
1)
AVENTICS | PROFIBUS DP | R412009414-BDL-001-AE17
Gerätebeschreibung
Der Buskoppler ist ausschließlich für den Betrieb als Slave an
einem PROFIBUS DP nach EN 50170 Teil 2 bestimmt.
Als Feldbuskabel wird ein verdrilltes, geschirmtes Adernpaar
benutzt. Die Buslänge kann in Abhängigkeit von der
Übertragungsgeschwindigkeit (ohne Repeater) bis zu 1,2 km
betragen. Ohne Repeater sind 32 Teilnehmer je Segment
anschließbar. Mit Repeatern ist eine Erweiterung auf bis zu
127 Teilnehmer möglich.
PROFIBUS-AdresseDie Adresse des Buskopplers wird über die beiden Drehschalter
S1 und S2 eingestellt.
BaudrateDer Buskoppler stellt sich automatisch auf die
Busgeschwindigkeit zwischen 9,6 kBaud und 12 MBaud ein.
DiagnoseDie Versorgungsspannungen für die Logik und die Ventil-
ansteuerung werden überwacht. Wenn die eingestellte
Schwelle der Ventilversorgungen unterschritten wird, wird ein
Diagnosesignal erzeugt und mittels Diagnose-LED und
Diagnoseinformation gemeldet.
Anzahl ansteuerbarer
Ventile
Der Buskoppler ist mit 32 Ventilausgängen verfügbar. Damit ist
die Anzahl der max. ansteuerbaren Ventilspulen begrenzt.
Es können 16 beidseitig betätigte oder 32 einseitig betätigte
Ventile auf diese Weise angesteuert werden. Es ist auch eine
Kombination der Ventile möglich.
Deutsch
18AVENTICS | PROFIBUS DP | R412009414-BDL-001-AE
Montage
6Montage
6.1Buskoppler am Ventilsystem montieren
Sie erhalten Ihr individuell konfiguriertes Ventilsystem der
Serie HF03 LG oder HF04 komplett verschraubt mit allen
Komponenten:
W Ventilträger
W Buskoppler
Die Montage des gesamten Ventilsystems ist in der
beiliegenden Betriebsanleitung für das VS ausführlich
beschrieben. Die Einbaulage des montierten VS ist beliebig. Die
Abmessungen des kompletten VS variieren je nach
Modulbestückung (siehe Abbildung 3).
6.1.1Abmessungen
A + 33
B + 33
933
135
Abb. 3: Maßzeichnung Ventilsystem (Buskoppler und Ventile)
Die Maße A und B sind abhängig vom verwendeten Ventilblock.
AVENTICS | PROFIBUS DP | R412009414-BDL-001-AE19
Montage
6.2Module beschriften
BuskopplerO Beschriften Sie die für den Buskoppler vorgesehene/
verwendete Adresse am Buskoppler im Feld BTN.
Für die Kennzeichnung der Steckanschlüsse sind im Gehäuse
Einstecktaschen für Beschriftungsschilder (siehe „Ersatzteile
und Zubehör“ auf Seite 45) vorhanden.
Abb. 4: Beschriftungsfelder am Buskoppler
6.3Buskoppler elektrisch anschließen
VORSICHT
Anliegende elektrische Spannung
Verletzungsgefahr durch elektrischen Schlag.
OSchalten Sie immer den betreffenden Anlagenteil
spannungsfrei und drucklos, bevor Sie am Ventilträger
Module elektrisch anschließen.
Deutsch
20AVENTICS | PROFIBUS DP | R412009414-BDL-001-AE
Montage
ACHTUNG
Falsche Verkabelung
Eine falsche oder fehlerhafte Verkabelung führt zu
Fehlfunktionen und zur Beschädigung des Bussystems.
OHalten Sie – sofern nicht anders angegeben – die
Aufbaurichtlinien PROFIBUS DP/FMS (PROFIBUSRichtlinie, PNO-Best.-Nr. 2.111) ein.
OVerwenden Sie nur Kabel, die den Spezifikationen des
Feldbusses sowie den Anforderungen bzgl.
Geschwindigkeit und Länge der Verbindung entsprechen.
OMontieren Sie Kabel und Stecker fachgerecht, damit
Schutzart, Schirmung und Zugentlastung gewährleistet
sind.
ACHTUNG
Stromfluss durch Potenzialunterschiede am Schirm
Über den Schirm des PROFIBUS-Kabels dürfen keine durch
Potenzialunterschiede bedingten Ausgleichsströme fließen,
da dadurch die Schirmung aufgehoben wird und die Leitung
sowie der angeschlossene Buskoppler beschädigt werden
können.
OVerbinden Sie gegebenenfalls die Massepunkteder
Anlage über eine separate Leitung.
6.3.1Allgemeine Hinweise zum Anschluss des
Buskopplers
Benutzen Sie für das Anschließen der Module
konfektionierte Steckverbindungen und Kabel.
OBeachten Sie die in Tabelle 5 dargestellte Pin-Belegung,
wenn Sie keine konfektionierten Steckverbindungen und
Kabel verwenden.
4RxD/TxD-P2)Empfangs-/Sendedaten-P, Datenleitung B (rot)
5SchirmSchirm bzw. Funktionserde
2
5
3
GehäuseSchirm bzw. Funktionserde
1)
Die Spannung wird vom Buskoppler zur Verfügung gestellt. Ausgangsspannung
für externe Buskomponenten (max. 25 mA).
2)
Die Zuordnung der grünen Ader des Buskabels zur Datenleitung A (RxD/TxD-N)
und der roten Ader zur Datenleitung B (RxD/TxD-P) ist nicht genormt. AVENTICS
empfiehlt die in der Tabelle angegebene Zuordnung.
Bei Verwendung eines Kabels mit Beilauflitze kann diese zusätzlich
an Pin 5 der Busstecker (X71, X72) angeschlossen werden.
Anschlusstechnik und Steckerbelegung entsprechen den
Vorgaben der technischen Richtlinie „Interconnection
Technology“ (PNO-Best.-Nr. 2142).
6.3.2Buskoppler als Zwischenstation anschließen
1
1. Stellen Sie die korrekte Pin-Belegung Ihrer
Deutsch
Steckerverbindungen her, wenn Sie keine konfektionierte
Leitung verwenden (siehe Tabelle 5 auf Seite 21).
X71
2. Schließen Sie die ankommende Busleitung an X71 (1) an.
3. Verbinden Sie die abgehende Busleitung über den Ausgang
2
X72
X72 (2) mit dem nächsten Modul.
4. Schließen Sie den Schirm an beiden Seiten des Buskabels
X10
direkt an das Steckergehäuse (EMV-Gehäuse) an, wenn Sie
nicht konfektionierte Kabel und Stecker mit Metallgehäuse
verwenden. So schützen Sie die Datenleitungen gegen
Störungseinkopplungen.
Stellen Sie sicher, dass das Steckergehäuse fest mit dem
Buskopplergehäuse verbunden ist.
22AVENTICS | PROFIBUS DP | R412009414-BDL-001-AE
Montage
6.3.3Buskoppler als letzte Station anschließen
1
1. Stellen Sie die korrekte Pin-Belegung (siehe Tabelle 5 auf
Seite 21) Ihrer Steckerverbindungen her, wenn Sie keine
konfektionierte Leitung verwenden.
X71
2. Schließen Sie die ankommende Busleitung an X71 (1) an.
3. Versehen Sie die Gerätedose X72 (BUS OUT) mit einem
2
X72
Profibus-Abschlussstecker (siehe Kapitel „Ersatzteile und
Zubehör“ auf Seite 45).
X10
4. Schließen Sie den Schirm an beiden Seiten des Buskabels
direkt an das Steckergehäuse (EMV-Gehäuse) an, wenn Sie
nicht konfektionierte Kabel und Stecker mit Metallgehäuse
verwenden. So schützen Sie die Datenleitungen gegen
Störungseinkopplungen.
Stellen Sie sicher, dass das Steckergehäuse fest mit dem
Buskopplergehäuse verbunden ist.
6.3.4Logik- und Lastversorgung des Buskopplers
anschließen
Über den Gerätestecker X10 (POWER) werden die Ventile und
der Buskoppler versorgt.
Wenn Sie die Logik- und Lastversorgung des Buskopplers
anschließen, müssen Sie die in Tabelle 6 dargestellte PinBelegung sicherstellen.
PO WE R
2
X10
1
43
Tabelle 6: Belegung des Gerätesteckers X10 (POWER), M12, A-codiert
PinX10 Belegung
1ULSpannungsversorgung Buskoppler-Logik
2UQ1erste Spannungsversorgung Ventile
3OVMasse für U
4UQ2zweite Spannungsversorgung Ventile
1)
Beide Versorgungsspannungen (Pin2, Pin4) müssen mit einer externen
Sicherung (3A, F) abgesichert werden.
UQ1 und UQ2
L
,
1)
1)
AVENTICS | PROFIBUS DP | R412009414-BDL-001-AE23
Montage
W UL, UQ1 und UQ2 sind galvanisch miteinander verbunden.
W Über die Ventilversorgung U
Q1 und UQ2 können die Ventile
byteweise (entspricht je 4 beidseitig betätigten Ventilen oder
8 einseitig betätigten Ventilen) abgeschaltet werden.
W Die Zuordnung der Ventilgruppen (4 oder 8 Ventile) erfolgt
über die Schiebeschalter S4 (siehe „Ventilversorgung
auswählen“ auf Seite 27). Dadurch ist z. B. eine separate
Abschaltung möglich.
Das Kabel für die Lastversorgung muss folgende
Anforderungen erfüllen:
W Kabelbuchse: 4-polig, A-codiert ohne Mittelloch
W Leitungsquerschnitt an Gesamtstrom und Leitungslänge
anpassen: je Ader
> 0,5 mm2
W Länge: max. 20 m
Tabelle 7: Stromaufnahme an X10 (POWER) am Buskoppler
SignalBelegungGesamtstrom
U
L
UQ1Ventilemax. 3 A
UQ2Ventilemax. 3 A
Logik Eingängemax. 0,5 A
Deutsch
VORSICHT
Gefährliche Spannungen
Ein Netzteil mit nicht sicherer Trennung kann im Fehlerfall zu
gefährlichen Spannungen führen. Verletzungen durch
Stromschlag und Schädigung des Systems können die
Folgen sein.
OVerwenden Sie nur ein Netzteil mit einer sicheren
Trennung nach EN 60747, Klassifikation VDE 0551! Damit
gelten die entsprechenden Stromkreise als SELV/PELVStromkreise nach IEC 60364-4-41.
24AVENTICS | PROFIBUS DP | R412009414-BDL-001-AE
Montage
So schließen Sie die Lastversorgung des Buskopplers an:
1. Stellen Sie die korrekte Pin-Belegung (siehe Tabelle 6 auf
Seite 22) Ihrer Steckerverbindungen her, wenn Sie keine
konfektionierte Anschlussleitung verwenden.
2. Schließen Sie mit dem Steckerverbinder (siehe „Ersatzteile
und Zubehör“ auf Seite 45) die Betriebsspannungen an den
Buskoppler an.
3. Kontrollieren Sie die Spezifikationen der
Betriebsspannungen anhand der elektrischen Kenngrößen
und halten Sie diese ein (siehe Kapitel „Technische Daten“
auf Seite 44).
4. Stellen Sie die Leistungen gemäß Tabelle 7 auf Seite 23
bereit. Wählen Sie die Kabelquerschnitte entsprechend der
Kabellänge und der auftretenden Ströme.
6.3.5FE-Anschluss
Erdung am BuskopplerO Verbinden Sie zur Ableitung von EMV-Störungen den
FE-Anschluss (1) am Buskoppler über eine
niederimpedante Leitung mit der Funktionserde.
Empfohlener Kabelquerschnitt: 10 mm
2
1
Abb. 5: FE-Anschluss am Buskoppler (1)
AVENTICS | PROFIBUS DP | R412009414-BDL-001-AE25
Inbetriebnahme und Bedienung
7Inbetriebnahme und Bedienung
7.1Voreinstellungen vornehmen
B
A
Folgende Voreinstellungen müssen Sie durchführen:
W Dem Buskoppler eine Adresse zuweisen
W Diagnosemeldungen einstellen
W Ventilversorgung auswählen
Alle diese Einstellungen erfolgen über die Schalter unter den
beiden Verschraubungen A und B.
Gehen Sie bei allen Voreinstellungen wie folgt vor:
1. Drehen Sie die entsprechenden Verschraubungen ab.
2. Nehmen Sie die entsprechende Einstellung wie nachfolgend
beschrieben vor.
3. Drehen Sie die Verschraubungen wieder ein (0,6 + 0,2 Nm).
Achten Sie hierbei auf den korrekten Sitz der
Dichtungsringe.
7.1.1Baudrate einstellen
Der Buskoppler stellt sich automatisch auf die vom Busmaster
vorgegebene Baudrate ein.
OBeachten Sie die zulässigen Baudraten:
Der Buskoppler wird werksseitig mit der Stationsadresse 0
ausgeliefert. Erkennt das ASIC im Buskoppler beim Einschalten
den nicht zulässigen Wert 0, wird automatisch die
Stationsadresse mit 126 belegt, bis der Anwender die
Stationsadresse mittels S1 und S2 auf den gewünschten Wert
eingestellt hat.
26AVENTICS | PROFIBUS DP | R412009414-BDL-001-AE
Inbetriebnahme und Bedienung
S2
S1
3
2
4
1
5
0
6
9
7
8
3
2
4
1
5
0
6
9
7
8
S3
Die beiden Drehschalter S1 und S2 für die Stationsadresse des
Ventilsystems imBuskoppler befinden sich unter der PGVerschraubung A.
OVergeben Sie mit S1 und S2 die Stationsadresse von 2 bis 99
frei:
– S1: Einerstelle von 0 bis 9
– S2: Zehnerstelle von 0 bis 9
– S1 + S2 = Stationsadresse
Doppelbelegungen sind innerhalb des Buskopplers nicht
zulässig.
AdressänderungDie eingestellte Adresse wird nach Einschalten der
Versorgungsspannung U
L einmalig vom ASIC des Buskopplers
eingelesen.
OSchalten Sie bei Adressänderungen daher die
Versorgungsspannung des Buskopplers aus und wieder ein.
7.1.3Diagnosemeldungen einstellen
Der Mode-Schalter S3 für die Einstellung der
Diagnosemeldungen befindet sich unter der Verschraubung A
(siehe Abbildung auf Seite 25).
Bei der Auslieferung befinden sich alle Schalter in der
OFF-Position. Der Schalter S3.6 ist nicht belegt.
OStellen Sie die benötigten Diagnosemeldungen mit dem
Mode-Schalter S3 ein (siehe Tabelle 8 auf Seite 26).
Die geänderte Schalterstellung wird erst nach einem
erneuten „Power-on“ aktiviert.
Tabelle 8: Mode-Schalter S3 für Diagnosemeldungen an den Master
BitDiagnoseHinweise
1OFF: Überlast Ventiltreiber ausgeschaltetDiagnosemeldung, wenn ein Ventil Überlast
ON: Überlast Ventiltreiber eingeschaltet
bzw. Kurzschluss aufweist. Die
Diagnosemeldung ist nur vorhanden,
solange dieses Ventil angesteuert ist.
AVENTICS | PROFIBUS DP | R412009414-BDL-001-AE27
Inbetriebnahme und Bedienung
Tabelle 8: Mode-Schalter S3 für Diagnosemeldungen an den Master
BitDiagnoseHinweise
2OFF: 12,5 V < UQ1 < 21,6 V/20,4 V
ausgeschaltet
ON: 12,5 V < UQ1 < 21,6 V/20,4 V
eingeschaltet
3OFF: 12,5 V < UQ2 < 21,6 V/20,4 V
ausgeschaltet
ON: 12,5 V < UQ2 < 21,6 V/20,4 V
eingeschaltet
4OFF: Meldung UQ1 < 12,5 V ausgeschaltet
ON: Meldung UQ1 < 12,5 V eingeschaltet
5OFF: Meldung UQ2 < 12,5 V ausgeschaltet
ON: Meldung UQ2 < 12,5 V eingeschaltet
6NC
7OFF: Schwelle für UQ1 ist 20,4 V Für unterschiedliche Ventilserien kann die
ON: Schwelle für UQ1 ist 21,6 V
8OFF: Schwelle für UQ2 ist 20,4 V
ON: Schwelle für UQ2 ist 21,6 V
Um ein sicheres Schalten der Ventile zu
gewährleisten, muss die Schaltspannung
20,4 V bzw. 21,6 V betragen! Unterspannung
bei den Ventilen liegt vor, wenn die
Spannung UQ zwischen 12,5 V und 20,4 V/
21,6 V liegt. Die Unterspannungsmeldung
erscheint beim Einschalten nach ca. 10 ms
und beim Ausschalten nach ca. 20 ms. Tritt
eine Spannung kleiner als 12,5 V auf, wird
dieses gesondert gemeldet.
Schwelle 20,4 V/21,6 V angepasst werden.
4321
* Schalterstellung
DCBA
S4.4
S4.1
7.1.4Ventilversorgung auswählen
Mit dem Schiebeschalter S4 (unter Verschraubung B) kann die
Ventilspannungsversorgung blockweise ausgewählt werden.
Es kann zwischen Ventilversorgung aus dem PROFIBUS-Strang
und den Spannungen U
umgeschaltet werden.
Alle Schalter befinden sich im Auslieferungszustand in der
Stellung 1.
und UQ2 aus der externen Versorgung
Q1
Deutsch
28AVENTICS | PROFIBUS DP | R412009414-BDL-001-AE
Inbetriebnahme und Bedienung
ACHTUNG
Spannung an Schaltern
Schalter können beschädigt werden, wenn bei ihrer
Bedienung eine Spannung anliegt.
OBetätigen Sie die Schalter nur in spannungsfreiem
1. Öffnen Sie die Schraubkappe B (siehe Abbildung auf
Seite 25).
2. Ordnen Sie mit Hilfe des Schalters S4 jeder Ventilgruppe
eine der beiden Versorgungsspannungen U
Q1 oder UQ2 zu
(siehe Abbildung auf Seite 27 und 9).
AVENTICS | PROFIBUS DP | R412009414-BDL-001-AE29
Inbetriebnahme und Bedienung
Für die Zuordnung des Schalters S4 und der Versorgung
montierter Ventile finden Sie die Beispiele für 32 Ventilspulen in
den Tabellen 10 und 11 auf den Seiten 30 und 31 (jeweils
Beispiele 1 bis 3/Beispiele 4 bis 6). Darin sind folgende
Beispielkombinationen aufgeführt:
Beispiele
Beispiel 1Anschlussplatten für beidseitig betätigte Ventilebeidseitig betätigte Ventile
Beispiel 2Anschlussplatten für beidseitig betätigte Ventileeinseitig betätigte Ventile
Beispiel 3Anschlussplatten für beidseitig betätigte Ventileein- und beidseitig betätigte Ventile
Beispiel 4Anschlussplatten für einseitig betätigte Ventileeinseitig betätigte Ventile
Beispiel 5Anschlussplatten für beidseitig betätigte Ventile
Beispiel 6Anschlussplatten für beidseitig betätigte Ventile
1)
1)
Verwendete AnschlussplattenVentilbestückung
kombiniert mit
Anschlussplatten für einseitig betätigte Ventile
kombiniert mit
Anschlussplatten für einseitig betätigte Ventile
Entsprechend Ihren Anforderungen können Sie auch andere Kombinationen wählen.
beidseitig betätigte Ventile
einseitig betätigte Ventile
ein- und beidseitig betätigte Ventile
einseitig betätigte Ventile
Von der elektrischen Anschlussseite aus betrachtet
müssen zuerst die Anschlussplatten für beidseitig betätigte
Ventile und danach die für einseitig betätigte Ventile
angeordnet werden. Die maximale Spulenzahl bezogen auf
alle Anschlussplatten beträgt 32.
Deutsch
30AVENTICS | PROFIBUS DP | R412009414-BDL-001-AE
Inbetriebnahme und Bedienung
Tabelle 10: Beispiele für die Zuordnung von Schaltern und Ventilversorgung, 32 Ventilspulen