Die DÜRKOPP ADLER 579 ist ein Nähautomat, der
bestimmungsgemäß zum Nähen von Knopflöchern in leichtem bis
mittelschwerem Nähgut verwendet werden kann.
Solches Nähgut ist in der Regel aus textilen bzw. synthetischen Fasern
zusammengesetztes Material. Diese Nähmaterialien werden in der
Bekleidungsindustrie verwendet. Ferner können mit diesem
Nähautomaten möglicherweise auch sogenannte technische Nähte
ausgeführt werden. Hier muß jedoch in jedem Falle der Betreiber
(gerne in Zusammenarbeit mit DÜRKOPP ADLER) eine Abschätzung
der möglichen Gefahren vornehmen, da solche Anwendungsfälle
einerseits vergleichsweise selten sind und andererseits die Vielfalt
unübersehbar ist. Je nach Ergebnis dieser Abschätzung sind
geeignete Sicherungsmaßnahmen zu ergreifen. Allgemein darf nur
trockenes Nähgut mit dieser Maschine verarbeitet werden. Das
Material darf nicht dicker als 8mmsein, wenn es durch die
abgesenkten oberen Stoffklemmen zusammengedrückt wird.
Das Material darf keine harten Gegenstände beinhalten. Der
Nähautomat darf nur mit Finger- und Augenschutz betrieben werden.
Die Naht wird im allgemeinen mit Nähgarnen der Dimension bis 80/2
Nm (Synthetikfäden mit Baumwollumspinnung oder Synthetikfäden)
erstellt. Wer andere Fäden einsetzen will, muß auch hier vorher die
davon ausgehenden Gefahren abschätzen und ggf.
Sicherungsmaßnahmen ergreifen. Dieser Nähautomat darf nur in
trockenen und gepflegten Räumen aufgestellt und betrieben werden.
Wird der Nähautomat in anderen Räumen, die nicht trocken und gepflegt
sind, eingesetzt, können weitergehende Maßnahmen erforderlich werden,
die zu vereinbaren sind (siehe EN 60204-31:1999). Wir gehen als
Hersteller von Industrienähmaschinen davon aus, daß an unseren
Produkten zumindest angelerntes Bedienpersonal arbeitet, so daß alle
üblichen Bedienungen und ggf. deren Gefahren als bekannt
vorausgesetzt werden können.
1
1.2Kurzbeschreibung
Die DÜRKOPP ADLER 579 ist je nach Unterklasse ein
Doppelkettenstich-Knopflochautomat oder ein
Einfadenkettenstich-Schnürlochautomat mit CNC-Schrittmotortechnik
für den Materialtransport und die Nähwerksdrehung.
Als Knopflochautomat arbeitet er mit zwei Kettenstichgreifern, davon
ist der Linke fadenführend. Zum Nähen von Knopflöchern mit oder
ohne Auge, mit Keil-, Rund- oder Querriegel.
Als Schnürlochautomat arbeitet er mit zwei Kettenstich-Blindgreifern
zum Nähen von Einfadenkettenstich-Schnürlöchern.
Die 579 ist je nach Unterklasse mit unterschiedlichen
Fadenabschneidsystemen ausgestattet.
Technische Merkmale
Der Automat wird durch einen Positionierantrieb, im Maschinenarm
integriert, angetrieben.
Der Antrieb für die Bewegungen der Achsen X, Y und Z erfolgt über je
einen Schrittmotor. Diese Antriebe werden über eine elektronische
Steuerung DAC 2 in Verbindung mit verschiedenen pneumatischen
Maschinenfunktionen gesteuert.
Das Bedienfeld BF 2A ist gut sichtbar am Maschinenarm angebracht
und somit leicht von der Bedienperson zugänglich. Durch dieses
Antriebs- und Steuerungssystem ergeben sich folgende Vorteile:
5
–
variable Nähgeschwindigkeit, je nach Nähparametern
(z.B. Oberfaden, Unterfaden, Nähgut, Nahtbreite)
bis max. 2200 Stiche/min.
–
Große Laufruhe, da keine mechanische Ein- und Abschaltung.
Zusätzliche Geräuschminderung durch neuen Nadelstangen- und
Greiferantrieb.
–
Durch die Verwendung von Schrittmotoren ist der Einsatzbereich
sehr variabel. Keine Verwendung von Steuerscheiben.
–
Einpedal-Bedienung für folgende Funktionen:
- Klammer schließen und Klammer öffnen
- Einschalten des Nähvorgangs
- Schnellstopp mit Nadelhochstellung
–
Pneumatisch betätigte Fadenabschneidsysteme durch kurze
Antriebswege exakt arbeitend.
–
Pneumatisches Knopflochaufschneiden.
–
Zentrale Öldochtschmierung aus zwei Ölbehältern.
–
Leicht wechselbare Schneidblöcke.
–
Veränderung der Nahtbreite im Querriegel.
–
Durch die besondere Formgestaltung des Maschinenarms ist bei
Verwendung einer anderen Stoffhalteeinrichtung
(Zusatzausstattung) das Anlegen des Nähgutes in Längsrichtung
möglich.
–
Verkleidete, glatte Bauform. Das Hochschwenken des Automaten
wird durch eine Gasdruckfeder unterstützt, diese bewirkt auch ein
langsames Zurückschwenken des Oberteils.
–
Durch senkrecht arbeitenden Schneidblockhalter ist bei
unterschiedlichen Schneidblockhöhen kein Nacharbeiten nötig.
–
Durch Einstellmöglichkeit am Display fährt die Stofftrageplatte
nach dem Freigeben des Nähgutes in die Anfangsposition des
nächsten Knopfloches, das bedeutet bessere Sicht beim Anlegen
des Nähgutes.
Steuerung
–
Zähler, mit Anzeige im Display, für die Anzahl der genähten
Knopflöcher.
–
Am Bedienfeld BF 2A können je nach Unterklasse und
Knopflochform z.B. folgende Parameter eingestellt werden:
- mit oder ohne Auge
- Drehzahl max. 2200 min
-1
- Knopflochlänge, Einstellbereich je nach Unterklasse
unterschiedlich
- vor und nach dem Nähen schneiden
- ohne Aufschneiden
- Stichzahl im Auge
- Stichabstand
- Keilriegelüberlappung
- Keilriegellänge
- Überlappung bei Rundriegel und Schnürlöcher
- Überlappung im Rundriegel
- Anzahl der Stiche im Rundriegel
- Stichabstand im Querriegel
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1.3Unterklassen
579-112000Mit Kurzabschneider für den Oberfaden und
Unterfaden. Der Unterfadenabschneider befindet
sich in der Stichplatte, dadurch kann der Faden sehr
dicht am Nähgut abgeschnitten werden. Für Keilriegel,
Rundriegel oder Querriegel.
In Verbindung mit einer entsprechenden Näheinrichtung
auch für Doppelkettenstich-Schnürlöcher einsetzbar.
Serienmäßig ausgestattet mit einem
elektropneumatischen Oberfadenfänger.
Ohne untere Gimpe
579-121000Mit Kurzabschneider für den Oberfaden und Langab-
schneider (ca. 30 mm Fadenlänge) für Unterfaden und
Gimpe. Vor oder nach dem Nähen schneidend, mit oder
ohne Keil-, Rund oder Querriegel.
Unterfaden und Gimpe können somit zum
nachträglichen Nähen eines Steppstichriegels entweder
straffgezogen oder durchgezogen werden.
Nach dem Nähen des Querriegels werden sie von Hand
kurz abgeschnitten. Für Schnittlänge bis 38 mm:
Serienmäßig ausgestattet mit elektropneumatischem
Fadenfänger und einer Gimpenführung. Er greift
unmittelbar nach dem Faden abschneiden den
Oberfaden, hält diesen geklemmt und legt ihn beim
Nähen des nächsten Knopfloches in die rechte Raupe
ein. Das bedeutet:
- sicherer Nahtanfang, auch in leichten, losen Geweben
- fest angezogene Anfangsstiche
- saubere Knopflochunterseite, das Versäubern entfällt.
579-141000Mit Kurzabschneider für Oberfaden, Unterfaden und
unterer Gimpe. Das Nähgut wird erst dann von den
Stoffklemmen freigegeben, wenn der Fadenabschneidevorgang beendet ist, damit wird erreicht, daß der untere
Nähfaden und untere Gimpe sehr kurz abgeschnitten ist.
Vor oder nach dem Nähen schneidend, mit oder
ohne Keil-, Rund oder Querriegel.
Bei diesem Automaten können Knopflochlänge, Schnittlänge und Keilriegellänge verändert werden, nachdem
entsprechende Klammerplattensätze eingesetzt sind.
Festgelegt sind Klammerplattensätze für fünf Schnittlängengruppen.
L1 für Schnittlänge von 12-16 mm in 2 mm Sprüngen
L2 für Schnittlänge von 16-20 mm in 2 mm Sprüngen.
L3 für Schnittlänge von 20-24 mm in 2 mm Sprüngen
L4 für Schnittlänge von 24-28 mm in 2 mm Sprüngen
L5 für Schnittlänge von 28-32 mm in 2 mm Sprüngen
Innerhalb dieser Schnittlängengruppen sind unterschiedliche Keilriegellängen möglich.
Mit Fadenfänger und Gimpenführung.
579-151000Mit Kurzabschneider für den Oberfaden.
Für Schnittlängen von 10-50 mm universelle Maschine für
Knopflöcher in Stoffen unterschiedlicher Qualität und
Dicke, je nach Näheinrichtung wahlweise mit oder ohne
unterer Gimpe. In Verbindung mit einer entsprechenden
Näheinrichtung auch für Einfachkettenstich-Schnürlöcher
einsetzbar.
Oberfadenstärke:max. Nm 50
Unterfadenstärke:max. Nm 30
Drehzahl max:2200 min
Stichabstand:0,5-2mm
Nählänge max.:38 mm (Unterklasse 579-112000)
(je nach Näheinrichtung)38 mm (Unterklasse 579-121000)
38 mm (Unterklasse 579-141000)
50 mm (Unterklasse 579-151000)
Schnittlänge max.:38 mm (Unterklasse 579-112000)
(je nach Näheinrichtung)38 mm (Unterklasse 579-121000)
36 mm (Unterklasse 579-141000)
50 mm (Unterklasse 579-151000)
-1
1
Betriebsdruck:6 bar ± 0,5 bar
Luftverbrauch:ca. 5 NL pro Arbeitsspiel
Bemessungsleistung:1,4 kVA
Bemessungsspannung:1 x 190-240 V, 50/60 Hz
bei Auslieferung:1 x 230 V, 50-60 Hz
Abmessungen:1060 x 750 x 1030 mm (LxBxH)
Arbeitshöhe:750...895 mm (Oberkante Tischplatte)
Gewicht:ca. 170 kg
Geräusch-Angabewert:Lc = 79 dB (A)
Arbeitsplatzbezogener Emissionswert nach DIN 45635-48-B-1
(Nähzyklus 6s EIN und 1s AUS)
Stichlänge:1,2 mm
Drehzahl:2200 min
Nähgut:2-fach Jeans 509g/m
-1
2
9
3.Bedienung
3.1Nadeln, Garne und Gimpen
Nadeln
Nadelsystem: 579
Nadeldicken: Nm 90-125
Die für den jeweiligen Nähautomaten und seine Näheinrichtung (E-Nr.)
zu verwendende Nadeldicke ist auf dem Typenschild angegeben.
Garne
Das Aussehen des Knopfloches wird durch das verwendete Garn
wesentlich beeinflußt.
Es können synthetische Fasergarne oder auch Seidenfäden als Nadelund Unterfaden verwendet werden.
Das Aussehen des Knopfloches wird wesentlich beeinflußt durch
–
–
Gimpen
Die Gimpe soll das Knopfloch stabilisieren und zugleich plastisch
gestalten.
Sie sollte folgende Eigenschaften besitzen:
–
–
je nach Art des Nähfadens, des Nähgutes und der
Näheinrichtung (E-Nr.).
das verwendete Garn.
Verwendung von verschiedenen Stärken für Nadel- und Unterfaden.
nicht zu dick, aber schmiegsam und fest
gleichmäßiger Durchmesser
Die in nachstehender Tabelle empfohlenen Garne stellen nur
Richtwerte dar. Je nach Näheinrichtung (E-Nr.) und Nähgut können
auch andere Garne und Garndicken erforderlich sein.
UnterklasseOberfadenart und -dickeUnterfadenart und -dickeUntere Gimpenart und -dicke
Das Abnehmen und Auflegen der Klammerplatten 1 muß bei
ausgeschaltetem Nähautomaten erfolgen oder in der Stellung
“Sicherer Halt” erfolgen. Versehentliches Niedertreten des Pedals
kann bei eingeschaltetem Hauptschalter zu Beschädigungen oder
Verletzungen führen.
23
1
Klammerplatten abnehmen
–
Die rechte oder linke (je nach Unterklasse) Klammerplatte 1 leicht
anheben und nach vorne herausnehmen.
–
Die zweite Klammerplatte 1 leicht anheben und nach vorne
herausnehmen.
Klammerplatten auflegen
–
Linke oder rechte Klammerplatte 1 zuerst einlegen.
Der Stift 2 muß in den Rachen 3 greifen.
–
Die zweite Klammerplatte 1 einlegen.
Der Stift 2 muß in den Rachen 3 greifen.
11
3.3Nadel wechseln
1
2
3
Vorsicht Verletzungsgefahr !
Die Nadel muß bei ausgeschaltetem Nähautomat oder in der Stellung
“Sicherer Halt” gewechselt werden.
–
Schraube 1 lösen.
–
Nadel 2 aus der Nadelstange ziehen.
–
Neue Nadel bis zum Anschlag in die Bohrung der Nadelstange
einschieben.
–
Nadel 2 so ausrichten, daß die Hohlkehle nach vorne und die
Fläche 3 am Nadelkolben nach links(in Richtung der
Befestigungsschraube 1) zeigt.
–
Schraube 1 festdrehen.
12
3.4Oberfaden einfädeln
1
Vorsicht Verletzungsgefahr !
Der Oberfaden darf nur bei ausgeschalteter Maschine oder im
“Einfädelmodus” (siehe Kapitel “Einfädelmodus”) eingefädelt werden.
–
Oberfaden wie in den Abbildungen dargestellt einfädeln.
–
Zum Einfädeln des Oberfadens den Einfädeldraht (im Beipack)
durch die hohle Nadelstange 1 von unten nach oben schieben.
–
Den Oberfaden oben hinter den Haken hängen.
–
Den Oberfaden mit dem Draht nach unten ziehen.
–
Den Oberfaden von hinten nach vorn in die Nadel einfädeln.
13
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